„Es braucht maßgeschneiderte Angebote für vulnerable Gruppen“

Vor allem für vulnerable Gruppen braucht es niederschwellige Angebote für die psychische Gesundheit, ist die Sigrid Krisper überzeugt. Für die Projektleiterin von GO-ON Suizidprävention Steiermark bedeutet psychische Gesundheit, zu sich selbst zu stehen und sich wohlzufühlen.

Mein persönliches Gesundheitsziel ist …

Sigrid Krisper: Mein Gesundheitsziel als Projektleiterin von GO-ON Suizidprävention Steiermark ist, Wissen zum Thema Krisen, psychische Erkrankungen, Resilienz und Hilfsangebote an alle Menschen zu vermitteln, um die psychische Gesundheit nachhaltig positiv beeinflussen und die Suizidrate senken zu können.

Die Steirer*innen werden zwar immer älter, bei der Zahl der gesunden Lebensjahre hinkt man anderen Ländern aber hinterher. Was wäre eine wichtige Maßnahme, um dies zu verändern?

Ein Bereich ist hier jener der Männergesundheit. Männer stellen eine besonders gefährdete Gruppe für Suizide dar, da sie Hilfsangebote kaum in Anspruch nehmen. Die gefährdeten Gruppen sollen konkret definiert und spezielle Angebote für diese entwickelt werden.

Sigrid Krisper

Sigrid Krisper will die psychische Gesundheit der Steirer*innen nachhaltig positiv beeinflussen.
© Ripix

Es braucht maßgeschneiderte Angebote für vulnerable Gruppen. Niederschwellig, anonym und kostenlos müssen die Angebote sein und es muss dafür gesorgt werden, dass diese flächendeckend bekannt sind.

Psychische Gesundheit bedeutet für mich …

… sich in sich ganz zu fühlen, zu sich stehen zu können und sich wohlzufühlen. Krisen zu erleben und aus diesen gestärkt hervorzugehen.

Wo sehen Sie derzeit den größten Handlungsbedarf, um die psychische Gesundheit der Steirer*innen zu fördern?

Ich sehe hier Handlungsbedarf in mehreren Bereichen, unter anderem:

  • niederschwellige, anonyme und kostenfreie Angebote
  • mehr kostenlose Psychotherapieplätze und Resilienzkampagnen
  • die Schulung und Sensibilisierung von Hausärzt*innen zum Thema psychische Erkrankungen als oft erste Ansprechperson in Krisen
  • Ausbau des Gatekeeper*innensystems
  • die Bereitstellung von mehr finanziellen Mitteln für Antistigma- und Aufklärungskampagnen rund um das Thema psychische Erkrankungen und Gesundheit
  • Finanzierung von Selbsthilfegruppen und Betroffenen- und Angehörigenbewegungen
  • mehr Interesse von politischer Seite an diesem Thema.

Mein persönlicher Tipp für psychische Gesundheit ist …

… sich ausreichend Zeit für sich und liebe Menschen zu nehmen, Mut für Neues zu haben und sich in der Natur zu bewegen.

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