Regionaler Strukturplan Gesundheit (Sujetbild)

So wird die Gesundheitsversorgung in der Steiermark geplant

Gesundheitsplanung

Der Gesundheitsfonds Steiermark ist für die Planung der Gesundheitsversorgung in der Steiermark zuständig. Ziel ist eine bedarfsgerechte und qualitativ hochwertige Versorgung für die Steirer*innen. Der Steirische Gesundheitsplan 2035 und der Regionale Strukturplan Gesundheit (derzeit in der Fassung RSG-St 2025) legen die Rahmenbedingungen dafür fest.

Steirischer Gesundheitsplan 2035

Wir leben in einer Zeit, in der sich alle Lebensbereiche rasch weiterentwickeln. Der medizinische Fortschritt schreitet voran, die Menschen werden immer älter. Aber auch die Demografie und Anforderungen an die Arbeitswelt verändern sich. Der Steirische Gesundheitsplan 2035 geht auf diese Entwicklungen ein, um auch in Zukunft ein qualitativ hochwertiges Gesundheitssystem abzusichern. Er wurde 2016 entwickelt und steiermarkweit in Veranstaltungen vorgestellt. Drei Dimensionen sind im Steirischen Gesundheitsplan 2035 zentral:

1. Mehr Nähe

Die Gesundheitsversorgung in der Steiermark rückt in Zukunft näher an die Menschen. Das bedeutet, dass bis 2035 schrittweise Gesundheitszentren (Primärversorgungseinheiten) in der ganzen Steiermark errichtet werden. Sie sind eine Ergänzung zu den Hausärzt*innen und Fachärzt*innen in der nahen Umgebung und auch am Tagesrand und an Wochenenden erreichbar.

Die Anzahl der Gesundheitszentren wird dabei an die Rahmenbedingungen der einzelnen Regionen (z. B. Größe, Einwohnerzahl) angepasst. So bekommt jede Region die Anzahl an Gesundheitszentren, die sie für eine flächendeckende medizinische Versorgung der Steirer*innen braucht. Zusätzlich zu Gesundheitszentren, Haus- und Fachärzt*innen steht über das Gesundheitstelefon 1450 medizinisch geschultes Personal 24 Stunden täglich per Telefon zur Verfügung. Auch für eine lückenlose Notarztversorgung ist gesorgt.

2. Bessere Qualität

Mit dem Steirischen Gesundheitsplan 2035 verfügen alle Steirer*innen über einen gleichwertigen Zugang zu qualitativ hochwertiger Gesundheitsversorgung – unabhängig von Wohnort, Alter, Geschlecht oder sozialem Status.

Die Gesundheitsversorgung besteht aus folgenden Elementen:

Von der Gesundheitsberatung über den Apothekenruf bis hin ärztlichen Bereitschaftsdienst und den Kindertelefonärzt*innen: Das Gesundheitstelefon 1450 ist die erste Anlaufstelle für alle gesundheitlichen Fragen. Das Angebot steht den Steirer*innen rund um die Uhr kostenlos zur Verfügung.

Die Gesundheitszentren (Primärversorgungszentren) sind – genauso wie weiterhin die Hausärzt*innen – unsere zentrale Anlaufstelle in allen medizinischen Fragen. Sie koordinieren die weitere medizinische Versorgung z. B. durch Fachärzt*innen oder Leitspitäler. Durch ihren umfassenden Informationsstand über unsere Gesundheit verhindern sie unnötige Umwege, Fehlzuweisungen oder Verzögerungen in der Behandlung.

Die ambulante fachärztliche Versorgung deckt auch künftig die Diagnostik und Therapie bei fachlich speziellen und komplexen Krankheitsbildern ab. Ein Facharztzentrum ist ein Zusammenschluss von mehreren Fachärzt*innen mit Kassenvertrag unter einem Dach. Dadurch werden uns als Patient*innen lange Wege erspart, die Behandlung ist besser abgestimmt und die Qualität steigt.

Die Kooperation zwischen den Häusern wird weiter zunehmen, um Wissen und Erfahrung zu bündeln. Ein zentrales Bettenbelegungsmanagement hilft dabei, die Versorgungsqualität hoch und die Wartezeiten gering zu halten. Die Akutbehandlung erfolgt zunehmend in größeren Spitälern, die kleineren Häuser spezialisieren sich stärker auf die Nachsorge.

Übersicht der Fondskrankenhäuser in der Steiermark 

Eine lückenlose Notfallversorgung steht heute wie morgen für uns alle in der ganzen Steiermark 24 Stunden täglich und 365 Tage im Jahr bereit.

3. Mehr Beteiligung

Der Steirische Gesundheitsplan 2035 legt besonderen Wert auf die Einbindung der Bevölkerung in den Genesungsprozess und den Erhalt der eigenen Gesundheit. Ziel ist eine einfachere und verständlichere Gesundheitsversorgung, die dazu beiträgt, die Gesundheit der Menschen in der Steiermark zu verbessern. Die Steirer*innen bleiben länger gesund und benötigen weniger medizinische Behandlungen.

Regionaler Strukturplan Gesundheit (RSG-St 2025)

Auf Basis des Österreichischen Strukturplans Gesundheit (ÖSG) wird alle fünf Jahre der Steirische Strukturplan Gesundheit (RSG-St) erstellt.

Der Regionale Strukturplan Gesundheit Steiermark 2025 ist ein elementarer Teil des Steirischen Gesundheitsplans 2035. Er detailliert jene Schritte, die bis Ende 2025 umgesetzt werden sollen. Folgende Planungsbereiche sind umfasst:

  • Akutstationärer Versorgungsbereich inklusive tagesklinischer und tagesambulanter Strukturen
  • Ambulanter Versorgungsbereich
  • Rehabilitation
  • Alternative Versorgungsformen
  • Medizinisch-technische Großgeräte
  • Hospiz- und Palliativversorgung für Erwachsene, Kinder und Jugendliche
  • Hämodialyse
  • Versorgung des alten Menschen inkl. AG/R und RNS
  • Nahtstelle Pflege
  • Referenzzentren im Sinne des ÖSG
  • Notarztwesen
  • Psychosoziale Versorgung

Folgende Weiterentwicklungen sind dabei u. a. geplant bzw. wurden bereits umgesetzt:

1. Bis zu 30 Primärversorgungseinrichtungen werden/wurden errichtet (aktueller Stand siehe Übersicht der Gesundheitszentren).

2. Die abgestufte Notfallversorgung ist der wichtigste Schritt für eine adäquate Behandlung im Notfall. Die abgestufte Notfallversorgung ist der wichtigste Schritt für eine adäquate Behandlung im Notfall. Diese wurde entsprechend des RSG-St 2025 optimiert und unter Einbindung des ärztlichen Bereitschaftsdienstes neu organisiert.

3. Einführung interdisziplinärer Facharztzentren
Die Versorgung durch eine*n Facharzt*Fachärztin gilt nach der Primärversorgung als zweite Versorgungsstufe im Steirischen Gesundheitsplan 2035. Ein Facharztzentrum gibt es bereits in Hörgas, weitere sind in Planung. Mehr zu den Facharztzentren und innovativen Versorgungskonzepten …

4. Leitspitäler können künftig weitaus mehr medizinische Fachbereiche anbieten, als Krankenhäuser das aufgrund ihrer kleineren Struktur heute können. Der erste wichtige Schritt in Richtung Leitspital gelingt durch die Schaffung von Krankenhaus-Verbünden.

5. Flächendeckender Aufbau der ambulanten Kinder- und Jugendpsychiatrie
Plangemäß wurden zehn regionalisierte Standorte Kinder- und Jugendpsychiatrische Beratungsstellen in Graz, Liezen, Kapfenberg, Hartberg, Weiz, Feldbach, Leibnitz, Deutschlandsberg, Voitsberg sowie Judenburg umgesetzt. Diese psychosozialen Beratungsstellen für Kinder und Jugendliche sollen – gleich wie im Erwachsenenbereich – eng verzahnt mit den jeweiligen Ambulatorien am Standort arbeiten.
Derzeit laufen noch die Bewilligungsverfahren, die für die offizielle Bezeichnung als kinder- und jugendpsychiatrischen Beratungsstellen UND sozialpsychiatrischen Ambulatorien für Kinder und Jugendliche erforderlich sind.

6. Hospiz- und Palliativversorgung
Die schon hervorragend funktionierende Hospiz- und Palliativversorgung wird noch weiter optimiert. So werden weitere zehn Palliativ- und zusätzliche Hospizbetten aufgebaut und die mobile Versorgung in Graz weiter gestärkt.

7. Krankenhaus Graz-Mitte
In Graz-Mitte wurde die akutstationäre fachärztliche Versorgung neu organisiert (mehr dazu …).

Projekte zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung

Mit welchen Projekten wird die Gesundheitsversorgung in der Steiermark weiterentwickelt? Und damit der Steirische Gesundheitsplan 2035 und der Regionale Strukturplan Gesundheit (RSG-St) umgesetzt? Wie wird dabei auf Herausforderungen wie Ärzt*innenmangel, Wartezeiten und demografische Entwicklungen eingegangen?

Weiterführende Links und Ressourcen