Gesund werden

Digitalisierung im Gesundheitswesen

Digitale Lösungen bieten die Chance, die Gesundheitsversorgung nachhaltig zu verbessern und die Kosten zu reduzieren. Ziel ist es keineswegs, die persönliche Behandlung durch medizinisches Fachpersonal zu ersetzen, sondern durch digitale Lösungen die Patient*innen engmaschiger zu betreuen und eine qualitätsvolle Versorgung zu gewährleisten – auch in entlegenen Regionen.

Die Steiermark hat bereits in der Vergangenheit eine Vorreiterrolle im Bereich eHealth eingenommen. Das Gebot der Stunde ist nun, digitale Lösungen nachhaltig als fixen Bestandteil in der Gesamtversorgung zu verankern, höchste Datensicherheit zu gewährleisten und die Schnittstellen zwischen den einzelnen GDA und zu den Patient*innen zu verbessern. Die Basis dafür ist die elektronische Gesundheitsakte ELGA, die es in der Steiermark seit 2015 gibt.

Auf Basis der EU-weiten Vorgaben zu eHealth und des Konzepts für eine österreichische E-Health-Strategie hat die Steiermark eine eigene eHealth-Strategie entwickelt. Die eHealth-Strategie „Digitales Gesundheitssystem Steiermark“ wurde in der Sitzung der Landes-Zielsteuerung und in der Sitzung der Gesundheitsplattform vom 21. November 2018 beschlossen.

Digitalisierung

eHealth-Strategie für Steiermark und Österreich

Die eHealth-Strategie „Digitales Gesundheitssystem Steiermark“ versteht sich als Rahmen- und Impulsgeber für eine systematische und zukunftsorientierte Weiterentwicklung des Einsatzes der Informations- und Kommunikationstechnologie im steirischen Gesundheits- und Pflegesystem. Die eHealth-Strategie der Steiermark stimmt die Anwendungen mit den Möglichkeiten und Anforderungen der ELGA als eHealth-Basisinfrastruktur Österreichs ab.

Die Steiermark will im Hinblick auf eine optimale Gesundheits- und Sozialversorgung der Bevölkerung durch die bestmöglich patient*innenzentrierte Nutzung von eHealth eine Vorreiterrolle einnehmen. Dabei will die Steiermark in einzelnen Bereichen auch als Innovator und Impulsgeber für eHealth in Österreich fungieren. Aufgrund der vielfältigen Gesundheitseinrichtungen und den zahlreichen Forschungsaktivitäten in diesem Bereich sowie der einschlägigen Industrie hat die Steiermark sehr gute Voraussetzungen, eine führende Rolle bei der Implementierung von eHealth einzunehmen.

Auf Österreich-Ebene wurde am 28. Juni 2024 von der Bundes-Zielsteuerungskommission die eHealth-Strategie beschlossen (mehr dazu). Die Arbeitsgruppe, die diese Strategie entwickelt hat, wurde von der Steiermark initiiert (mehr dazu).

Die bundesweite Entwicklung wird in der Steiermark nun zum Anlass genommen, das steirische Papier zu überarbeiten und mit den Zielen und Maßnahmen der österreichischen Strategie zu bündeln.

eHealth-Beirat

Um die Vorhaben im Bereich Digitalisierung im Gesundheitswesen umzusetzen und zu unterstützen, wurde ein eHealth-Beirat eingesetzt. Dieser Beirat trifft sich in regelmäßigen Abständen, koordiniert durch den Gesundheitsfonds Steiermark – unter dem Vorsitz von Karl P. Pfeiffer – und begleitet beratend die Entwicklung der digitalen Versorgung in der Steiermark. Dieser Beirat setzt sich aus

  • Vertreter*innen des Landes,
  • der Sozialversicherung,
  • der Krankenhausträger,
  • der Ärztekammer Steiermark,
  • der Apothekerkammer Steiermark,
  • Österreichischer Gesundheits- und Krankenpflegeverband – Landesverband Steiermark sowie
  • der Pflegeombudsschaft und dem
  • Human-Technologie-Cluster Steiermark zusammen.

Der Beschluss zur Etablierung des eHealth-Beirates wurde in der 41. Sitzung der Gesundheitsplattform im November 2018 gefasst.

eHealth-Förderungscall 2023: „Digital!Healthcare“

Die Förderungsaktion „Digital!Healthcare“ unterstützt alle, die das Gesundheitssystem mit Hilfe von eHealth effizienter und patient*innenfreundlicher machen wollen. Gefördert werden F&E-Projekte, die ELGA-taugliche sektorenübergreifende Lösungen zur Verbesserung der Versorgungsqualität und der Patient*innen-Gesundheitsdiensteanbieter-Kommunikation enthalten. Ziel ist es, Ambulanzen und Krankenanstalten zu entlasten und Abläufe zu optimieren. Die Projekte sollen der Gesundheitsförderung, der Prävention und dem Selbstmanagement von Patient*innen dienen.

Insgesamt wurden 29 Projekte (21 Einzelprojekte und vier Projekte mit jeweils zwei Kooperationspartnern) eingereicht. Fünf davon mussten aufgrund formaler Mängel ausgeschieden werden. Von den verbliebenen 23 Projekten (drei davon in Kooperation) wurden sechs (ein Kooperationsprojekt) von der Jury positiv bewertet und zur Förderung empfohlen. Die Gesamtförderungssumme für diese Projekte beläuft sich auf rund € 1,1 Mio.

Nähere Infos zu den geförderten Projekten …

eHealth-Projekte

Die Digitalisierung hat in nahezu allen Lebensbereichen Einzug gehalten und gerade im Gesundheitsbereich sind digitale Anwendungen an der Tagesordnung und eine Chance die Qualität der Versorgung weiter zu verbessern. Mit dem Einsatz der elektronischen Gesundheitsakte ELGA oder der Anwendung eMedikation haben sowohl behandelnde Ärzt*innen als auch Patient*innen einen besseren Überblick und mehr Informationen rund um die eigene Gesundheit. Die Steiermark ist in Sachen eHealth bzw. digitale Gesundheit österreichweit Vorreiter. Bereits seit Dezember 2015 ist die elektronische Gesundheitsakte in steirischen Spitälern umgesetzt und seit Mai 2018 können alle berechtigten Ärzt*innen die Medikationsdaten ihrer Patient*innen einsehen bzw. Medikamente digital verordnen. Neben telemedizinischen Projekten im Bereich der Dermatologie und Telemonitoring-Unterstützung für Menschen mit Herzerkrankungen oder Diabetes ist in der Steiermark der elektronische Impfpass flächendeckend umgesetzt.

Steirische Digitalisierungsoffensive 2020

Im Rahmen eines Calls zur „Förderung von digital healthcare-Projekten“ waren innovative Organisationen eingeladen, Konzepte zu entwickeln und Projekte zu pilotieren, die nach erfolgreichem Abschluss steiermarkweit bzw. in weiterer Folge auch österreichweit ausgerollt werden können. Drei Projekte wurden von einer Experten-Jury, dem eHealth Beirat des Gesundheitsfonds Steiermark, zur Umsetzung empfohlen und in der Sitzung der Gesundheitsplattform am 10. Juni 2020 für eine Förderung beschlossen: