Erstes „Vernetzungstreffen Inklusion”

Bei der Veranstaltung am 1. Oktober, zu der der Gesundheitsfonds Steiermark lud, wurde Inklusion in der Medizin aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet.

Der inklusive Gedanke beinhaltet, dass Menschen mit Behinderungen ein Recht auf Gesundheit in erreichbarem Höchstmaß sowie Nichtdiskriminierung aufgrund ihrer Behinderungen erfahren. Barrierefreiheit in allen Bereichen des Gesundheitswesens ist oberstes Gebot. Im Auftrag des Landes Steiermark arbeitet der Gesundheitsfonds Steiermark seit 2022 daran, die medizinische Versorgung für Menschen mit Behinderungen in der Steiermark zu analysieren und zu verbessern.

„Jeder Mensch hat ein Recht auf bestmögliche gesundheitliche Versorgung, unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft oder Behinderungen. Es ist unser gemeinsames Ziel, Barrieren abzubauen und eine wirklich inklusive Gesundheitsversorgung in der Steiermark zu etablieren. Mit unserem Maßnahmenplan legen wir die Basis dafür. Ich danke allen Beteiligten für ihren Einsatz und freue mich über jeden einzelnen Schritt, den wir auf dem Weg zu einer inklusiven Gesundheitsversorgung gehen“, betont Gesundheitslandesrat Dr. Karlheinz Kornhäusl.

„Die Qualität der medizinischen Versorgung hängt maßgeblich von der Ausbildung und der Sensibilität der Fachkräfte ab. Durch strukturierte Fortbildungen in der inklusiven Medizin für Gesundheitsberufe setzen wir ein starkes Zeichen für Gleichberechtigung und die Wertschätzung vielfältiger Lebenswelten. Diese Initiative ist ein bedeutender Fortschritt für die Inklusion und birgt das Potenzial, unsere Gesundheitsversorgung für alle Menschen nachhaltig zu verbessern. Inklusion von Menschen mit Behinderung muss in allen medizinischen Bereichen selbstverständlich werden“, sagt Landtagsabgeordneter Klaus Zenz.

Netzwerktreffen Inklusion

In der Podiumsdiskussion standen die Herausforderungen, Reibungspunkte und Erfahrungen im Bereich Inklusion im Fokus.
Credit: Gesundheitsfonds/Hutter

Versorgung für Menschen mit Behinderungen verbessern

„Der Maßnahmenplan für die Versorgung von Menschen mit Behinderungen wurde im Juni 2024 von der Gesundheitsplattform Steiermark beschlossen und soll dazu beitragen, Barrieren in allen Bereichen zu verkleinern“, erläutert Michael Koren, Geschäftsführer des Gesundheitsfonds.

Eine der Maßnahmen, die der Gesundheitsfonds Steiermark umgesetzt hat, ist das Vernetzungstreffen Inklusion, das am 1. Oktober 2024 im Steiermarkhof stattfand. Folgende Themen wurden dabei unter anderem behandelt:

  • Inklusive Medizin im D-A-CH-Raum und das Spannungsfeld allgemeiner Barrierefreiheit und Spezialisierung (Johannes Fellinger, Vizepräsidenten des D-A-CH Inklusive Medizin Deutschland Österreich Schweiz)
  • Nationaler Aktionsplan Behinderung 2022 bis 2030 (Theresia Weber, Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz)
  • Peer-Beratung in der Arbeit der Anwaltschaft für Menschen mit Behinderung (Siegfried Suppan, Leiter Anwaltschaft für Menschen mit Behinderung und Oana Iusco, Akademische Peer Beraterin)
  • Inklusion als Folge von Empathie (Michael Lehofer, Ärztlicher Direktor des LKH Graz II)
  • Podiumsdiskussion zu Herausforderungen, Reibungspunkte und Erfahrungen mit Dietmar Bayer (Vizepräsident Ärztekammer Steiermark), Johannes Fellinger, Oana Iusco, Michael Lehofer, Gerhard Stark (Vorstandsvorsitzender KAGes), Siegfried Suppan, Klaus Zenz (Abgeordneter zum Landtag Steiermark)

Maßnahmenplan bis 2027

Die Maßnahmen, an denen der Gesundheitsfonds Steiermark bis 2027 arbeitet, sollen der Verbesserung auf allen Handlungsebenen dienen und Barrieren in allen Bereichen verkleinern:

  • Gesellschaftliche Rahmenbedingungen: u. a. Angebote bekannter machen, barrierefreie Online-Angebote, Infos/Beratung für betreuende Fachpersonen
  • Versorgungsangebote: u. a. Konzept zur Stärkung der Gesundheitskompetenz, Gesundheitsförderung und Prävention; Weiterentwicklung der gesundheitlichen Versorgung in den Primärversorgungseinheiten und Gesundheitstelefon 1450; Weiterentwicklung des Pilotprojekts „Institut für inklusive Medizin Kainbach“; Intensivieren des Wissenstransfers durch Spezialist*innen für Menschen mit Behinderungen in den Krankenanstalten; Inklusions-Lots*innen als Ansprechpartner*innen für Menschen mit Behinderungen und deren Angehörigen vor, während und nach – einem Krankenhausaufenthalt
  • Ausbildung: Für Menschen, die in Gesundheitsberufen und medizinischen Assistenzberufen tätig sind, muss es strukturierte curriculare Fortbildung „Medizin für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung oder mehrfacher Behinderung“ geben.
  • Öffentlichkeitsarbeit