Versorgung von Menschen mit Behinderungen

Menschen mit Beeinträchtigungen haben vollen Zugang zu allen Leistungen der gesetzlichen Kranken- und Unfallversicherung. Dennoch ist dieser häufig erschwert und nicht überall gleichwertig möglich. Nicht zuletzt deswegen gibt es neben den inklusiven Gesundheitsversorgungsangeboten einige Einrichtungen, die sich mit ihren Angeboten ausschließlich an Menschen mit Behinderungen richten.

Eine dieser Einrichtungen ist das Institut für Inklusive Medizin der Lebenswelten der Barmherzigen Brüder, Standort Kainbach. Seit Anfang 2024 gibt es zusätzlich im Murtal ein solches Institut.

Versorgung von Menschen mit Behinderungen (Sujetbild)

Analyse der Angebote für Menschen mit Behinderungen

Im Jahr 2022 wurde von der EPIG GmbH die Ist-Situation der medizinischen Versorgung von Menschen mit kognitiven und/oder mehrfachen Beeinträchtigungen analysiert. Dabei standen die Angebote der medizinischen und therapeutischen Behandlung und Betreuung in allen Sektoren im Fokus. Auch wurden Maßnahmen für weitere inklusive Angebote abgeleitet. Aus dieser Analyse ergaben sich vier Handlungsfelder für die Weiterentwicklung:

  • gesellschaftliche Rahmenbedingungen
  • Versorgungsangebote
  • Qualifikationen und Kompetenzen von Gesundheitsberufen
  • Nahtstellen

Erste Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgung

Im Juni 2024 hat die Gesundheitsplattform einen Maßnahmenplan für die Versorgung von Menschen mit Behinderungen beschlossen. Bis 2027 sind dabei Maßnahmen in folgenden Handlungsfeldern geplant:

  • Gesellschaftliche Rahmenbedingungen: u. a. Angebote bekannter machen, barrierefreie Online-Angebote, Infos/Beratung für betreuende Fachpersonen
  • Versorgungsangebote: u. a. Konzept zur Stärkung der Gesundheitskompetenz, Gesundheitsförderung und Prävention; Weiterentwicklung der gesundheitlichen Versorgung in den Primärversorgungseinheiten und Gesundheitstelefon 1450; Weiterentwicklung des Pilotprojekts „Institut für inklusive Medizin Kainbach“; Intensivieren des Wissenstransfers durch Spezialist*innen für Menschen mit Behinderungen in den Krankenanstalten; Inklusions-Lots*innen als Ansprechpartner*innen für Menschen mit Behinderungen und deren Angehörigen vor, während und nach – einem Krankenhausaufenthalt
  • Ausbildung: Für Menschen, die in Gesundheitsberufen und medizinischen Assistenzberufen tätig sind, muss es strukturierte curriculare Fortbildung „Medizin für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung oder mehrfacher Behinderung“ geben.
  • Öffentlichkeitsarbeit: Eine Erste Maßnahme dazu war das „Netzwerktreffen Inklusion“ am 1. Oktober 2024

Behindertenambulanz BHB Kainbach & Institut für Inklusive Medizin im Murtal

Dass seit 2019 laufende „Pilotprojekt zur verbesserten Versorgung von Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung – Behindertenambulanz BHB Kainbach“ wird bis vorerst Ende 2025 weiter gefördert. Das Kompetenzzentrum verfügt über ein hohes Maß an Expertise und deckt damit auch Bereiche ab, die in der Analyse der EPIG GmbH als wichtige Handlungsfelder definiert wurden: die der medizinischen und therapeutischen Versorgungsangebote und die Qualifikationen und Kompetenzen von medizinischen Assistenzberufen und Gesundheitsberufen.

Anfang 2024 wurde im Murtal ein Institut für Inklusive Medizin eröffnet. Es handelt sich dabei um eine Termin-Ambulanz des Gesundheitszentrum Murtal am Standort Zeltweg. Sie folgt dem Vorbild in der Einrichtung „Lebenswelten Kainbach“, deren Bewohner vollumfänglich ärztlich betreut werden.

Angeboten werden u. a. Diagnostik inkl. Anamneseerhebung und Therapie, präventive und rehabilitative Leistungen, Allgemeinmedizin, Neurologie und Psychotherapie, Psychiatrie sowie Innere Medizin. Zusätzlich auch Laborleistungen wie Blutabnahme und OP-Vorbereitungen (Narkosetauglichkeit). Mehr dazu erfahren …