Materialien zum Thema Diversität im Gesundheitswesen
Vielfalt braucht Regeln: Mitarbeiter*innen im Gesundheitswesen haben es nicht immer einfach. So kann es vorkommen, dass ein*e Patient*in zu spät zum Termin erscheint, die E-Card vergessen hat und ein forderndes Verhalten gegenüber den Mitarbeiter*innen zeigt. Um dem medizinischen Personal den herausfordernden Arbeitsalltag zu erleichtern, wurde „Unterstützungsmaterial“ für verschiedene Herausforderungen entwickelt:
- Verhaltensregeln für Ambulanzen und Ordinationen (verfügbar als Plakat und als Kurzfilm)
- Leitfaden für den Umgang mit Sprachbarrieren
- Maßnahmenkatalog zur Konfliktprävention
Verhaltensregeln
Es wurden Verhaltensregeln entwickelt, die Respekt, Vertrauen und Wertschätzung in Ambulanzen und Krankenhäusern sicherstellen. Sie sind einfach und verständlich gestaltet und fördern so eine erfolgreiche Kommunikation. Nicht erwünschtes Verhalten sowie kulturelle Unterschiede können damit in akzeptierte Bahnen gelenkt werden.
Verfügbar sind die Verhaltensregeln als Kurzfilm (siehe unten) und als Plakat in verschiedenen Sprachen.
Die 6 Themen auf den Plakaten
- Vorbereitung (Was benötigen Patient*innen für die Anmeldung?)
- Kommunikation (Nachfragen trauen, Dolmetschperson mitbringen)
- Reihenfolge (Wer kommt zuerst dran? Wartezeiten)
- Rücksicht (kein Fotografieren, kein Lärm, nur eine Begleitperson)
- Bedürfnisse (Rauchverbot, Geduld für längere Wartezeiten)
- Zusammenleben (Gleichstellung der Geschlechter, Arzt*Ärztin hat das Sagen)
Download der Verhaltensregeln (Plakate)
Hier können Sie sich die Verhaltensregeln in verschiedenen Sprachen herunterladen:
- Albanisch
- Amharisch
- Arabisch
- Bambara
- Bosnisch
- Bulgarisch
- Chinesisch
- Dari
- Deutsch-Englisch
- Farsi
- Französisch
- Georgisch
- Hindi
- Italienisch
- Kirundi
- Kroatisch
- Kurdisch
- Mazedonisch
- Mongolisch
- Montenegrinisch
- Paschtu
- Polnisch
- Portugiesisch
- Punjabi
- Rumänisch
- Russisch
- Serbisch
- Slowakisch
- Slowenisch
- Spanisch
- Tibetisch
- Tigrinya
- Tschechisch
- Tschetschenisch
- Türkisch
- Ukrainisch
- Ungarisch
- Urdu
Video zu den Verhaltensregeln
Sie können sich die mp4-Datei des Kurzfilms telefonisch unter +43 316 877-5521 oder per E-Mail an [email protected] bestellen, um sie in Ihrer Gesundheitseinrichtung zu verwenden.
Leitfaden für den Umgang mit Sprachbarrieren
Ein Leitfaden zum Umgang mit Sprachbarrieren regelt die Kommunikation und Interaktion mit anderssprachigen Patien*tinnen. Damit wird gegenseitiges Verstehen ermöglicht. Ein solcher Leitfaden beinhaltet u. a. eine Festsetzung von Verantwortlichkeit und eine Definition, welche Situation welche Art von Übersetzungsleistung erfordert (z. B. Wann ist der Einsatz von Laiendolmetschern gerechtfertigt, wann nicht?).
Zum besseren Verständnis wurden zu Beginn des Leitfadens allgemeine Informationen zum Umgang mit Sprachbarrieren angeführt, unterschiedliche Dolmetscharten bzw. deren Begriffe erklärt sowie wichtige Adressen von Dolmetschdiensten in der Steiermark angeführt. Am Ende finden die Leser*innen organisatorische Tipps zu kostengünstigen Dolmetschvarianten.
Der vorliegende Leitfaden zum Umgang mit Sprachbarrieren muss für die Implementierung in ein Krankenhaus an die dortigen Gegebenheiten (z. B. steht Telefondolmetsch zur Verfügung) angepasst werden. Die Kosten für Dolmetschdienste müssen von jeder Einrichtung selbst getragen werden.
Was ist das Ziel des Leitfadens?
Er soll zur besseren Bewältigung von Sprachbarrieren beitragen. Auch soll er dabei helfen, ein Regelwerk zu entwickeln, das den Einsatz und die Nutzung von Dolmetschdiensten auf sicheren Boden stellt. Verantwortungen werden im Leitfaden situationsabhängig geklärt.
Wer ist die Zielgruppe?
Der Leitfaden richtet sich an Mitarbeiter*innen, die tagtäglich an der Basis mit fremdsprachigen Patient*innen arbeiten, aber auch an Führungskräfte, welche sich zum Thema Umgang mit Sprachbarrieren näher informieren möchten.
Download
Laden Sie sich den Leitfaden für den Umgang mit Sprachbarrieren hier als PDF herunter (herausgegeben im Jahr 2018).
Maßnahmenkatalog zur Konfliktprävention
Einige Ambulanzen haben bereits Maßnahmen für den Umgang mit Aggression und Übergriffen implementiert. Andere wiederum sind noch auf der Suche nach passenden Maßnahmen, wie sich aus Umfragen und Diskussionen mit Sicherheitsfachkräften zeigte. Der Gesundheitsfonds Steiermark hat daher einen Maßnahmenkatalog erstellt, der das in der Praxis vorhandene Wissen allgemein verfügbar macht.
Herzstück des Maßnahmenkataloges ist die Sammlung von Konfliktpräventionsmaßnahmen, welche bereits in der Praxis umgesetzt werden. Diese wurden in die Phasen Prävention, Akutphase und Nachsorge eingeteilt sowie den Themen Krankenhausplanung, organisatorischen Maßnahmen oder personellen Maßnahmen zugeteilt. Gute, bereits bestehende Sicherheitsmodelle in Ambulanzen, die Konflikte vermeiden und schlichten helfen, wurden gesammelt und sollen für alle steirischen Krankenanstalten sichtbar gemacht werden.
An wen richtet sich der Maßnahmenkatalog?
An die Kollegiale Führung, Sicherheitsfachkräfte, Abteilungen für Risiko- und Qualitätsmanagement, Arbeitsmediziner*innen etc.
Kooperationspartner*innen
Folgende Krankenanstalten haben sich beteiligt und stellen ihre Maßnahmen in dem dafür vorgesehenen Maßnahmenkatalog öffentlich dar:
- Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft m.b.H.
- LKH-Univ. Klinikum Graz
- Steiermärkische Gebietskrankenkasse
- Allgemeine Unfallversicherungsanstalt Graz
- Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Graz
- Krankenhaus der Elisabethinen Graz
- Klinik Diakonissen Schladming GmbH
- Marienkrankenhaus Vorau Gemeinnützige GmbH
- AMEOS Klinikum Bad Aussee
Im Maßnahmenkatalog sind auch die Kontaktdaten der Expert*innen aus diesen Krankenanstalten inkludiert. Diese führen bereits Maßnahmen durch und stehen gerne für einen Austausch zur Verfügung.
Sie interessieren sich für den im Jahr 2018 herausgegebenen Maßnahmenkatalog? Bestellen Sie diesen kostenfrei bei Anne Rauch (E-Mail: [email protected]; Telefon:+43 316 877-5521).