Versorgung von Menschen mit Behinderungen
Menschen mit Beeinträchtigungen haben vollen Zugang zu allen Leistungen der gesetzlichen Kranken- und Unfallversicherung. Dennoch ist dieser häufig erschwert und nicht überall gleichwertig möglich. Nicht zuletzt deswegen gibt es neben den inklusiven Gesundheitsversorgungsangeboten einige Einrichtungen, die sich mit ihren Angeboten ausschließlich an Menschen mit Behinderungen richten.
Eine dieser Einrichtungen ist das Institut für Inklusive Medizin der Lebenswelten der Barmherzigen Brüder, Standort Kainbach. Sein Leistungsspektrum soll ab dem Jahr 2023 auch auf Patient*innen in der Obersteiermark erweitert werden.
Analyse der Angebote für Menschen mit Behinderungen
Im Jahr 2022 wurde von der EPIG GmbH die Ist-Situation der medizinischen Versorgung von Menschen mit kognitiven und/oder mehrfachen Beeinträchtigungen analysiert. Dabei standen die Angebote der medizinischen und therapeutischen Behandlung und Betreuung in allen Sektoren im Fokus. Auch wurden Maßnahmen für weitere inklusive Angebote abgeleitet. Aus dieser Analyse ergaben sich vier Handlungsfelder für die Weiterentwicklung:
- gesellschaftliche Rahmenbedingungen
- Versorgungsangebote
- Qualifikationen und Kompetenzen von Gesundheitsberufen
- Nahtstellen
Erste Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgung
Die Gesundheitsplattform Steiermark im Juni 2023 beschlossen, das seit 2019 laufende „Pilotprojektes zur verbesserten Versorgung von Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung – Behindertenambulanz BHB Kainbach“ bis vorerst Ende 2025 weiter zu fördern. Das Kompetenzzentrum verfügt über ein hohes Maß an Expertise und deckt damit auch Bereiche ab, die in der Analyse der EPIG GmbH als wichtige Handlungsfelder definiert wurden: die der medizinischen und therapeutischen Versorgungsangebote und die Qualifikationen und Kompetenzen von medizinischen Assistenzberufen und Gesundheitsberufen.
Einen Versorgungsbedarf für Menschen mit Behinderungen gibt es u. a. in der Obersteiermark. Das interdisziplinäre und multiprofessionelle medizinisch-therapeutische Leistungsspektrum des Institutes für Inklusive Medizin wird daher auch auf den Raum Murtal wie folgt erweitert:
- Versorgung des obersteirischen Einzugsgebietes
- Telemedizinisches Angebot für niedergelassene Kassenärzt*innen
- Aufsuchende Dienste (Hausbesuche) bei Bedarf
Für die Versorgung soll im Rahmen des bestehenden Leistungsportfolios ein*eine Arzt*Ärztin und eine*ein DGKP vom Stammpersonal des Institutes für Inklusive Medizin vor Ort (voraussichtlich einmal monatlich) eingesetzt werden. In Zusammenarbeit mit dem Gesundheitszentrum Murtal am Standort Zeltweg werden entsprechende Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt.
Darüber hinaus werden derzeit Vorschläge für weitere Maßnahmen ausgearbeitet, um die Versorgung für Menschen mit Behinderungen zu verbessern.