Steirischer Qualitätspreis Gesundheit – „SALUS“ 2020
Der Steirische Qualitätspreis Gesundheit – „SALUS“ zeichnet Aktivitäten im steirischen Gesundheitswesen aus, die für die konsequente Verfolgung systematischer Qualitätsarbeit stehen. Er soll aber vor allem jene Menschen, Teams oder Organisationen in den Vordergrund rücken, die für die konsequente Verfolgung systematischer Qualitätsarbeit stehen und sich mit viel Engagement und Einsatz dafür einsetzen.Die Gesundheitsplattform Steiermark hat am 13. November 2020 bereits zum zwölften Mal den Steirischen Qualitätspreis Gesundheit – „SALUS“ verliehen. Die Übergabe der Trophäen erfolgte – coronabedingt – in kleinstem Rahmen durch die Geschäftsführer des Gesundheitsfonds Michael Koren und Bernd Leinich. Alle Interessierten dürfen sich in diesem Jahr besonders über den Qualitätspreis freuen, denn auch heuer wurde der „SALUS“ an ein Team oder eine Organisation vergeben, die im Rahmen von Initiativen, Projekten oder Aktivitäten zur Verbesserung der Qualität in einer der Kategorien Gesundheitsversorgung und Gesundheitsförderung beitragen. Die diesjährigen Gewinner sind:
Kategorie Gesundheitsversorgung:
„Altenpflege von Profis lernen“
Albert Schweitzer Trainingszentrum der Geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt Graz
Die informelle Pflege stellt den größten Pflegedienst in Österreich dar. Um diese tragende Säule unseres Gesundheits- und Pflegeystems aufrechtzuerhalten, ist es erforderlich, Entlastungsangebote sowie Angebote zur Kompetenzerweiterung für pflegende Angehörige zu schaffen. Mit dem Albert Schweitzer Trainingszentrum der Geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt Graz wird genau dieses Ziel verfolgt. Hier erhalten pflegende Angehörige seit April 2018 die Möglichkeit, im Rahmen von praxisorientierten Gruppenschulungen zu unterschiedlichen Pflegethemen und speziellen Krankheitsbildern simulationsbasiert ihre Kompetenzen zu fördern. Eine Kursteilnehmerin, selbst pflegende Angehörige beider Elternteile, schildert im Zuge eines Interviews ihre Erfahrungen mit den Kursen im Albert Schweitzer Trainingszentrum folgendermaßen:
Also ich würde sie jedem Pflegenden empfehlen. […] Alleine in den Kurs zu kommen, alleine in den Pausen mit den Pflegenden zu reden und zu hören und zu spüren, denen geht es gleich, ist schon eine riesige Bereicherung. Und dann natürlich die praktischen Tipps: wie hebt man, wie pflegt man, wie geht man mit dem Demenzkranken um, wie richtet man die Wohnung ein. Also das war faszinierend für mich. Auch die Musterwohnung […]. Zu sehen, was alles möglich ist und worauf man alles achten muss, […] bei den Stolperfallen. […] Es zahlt sich aus, dass man da auch ein bisschen einen Spagat macht und da inzwischen jemanden hat, der den zu Pflegenden betreut. Es lohnt sich wirklich.
Stimmen wie diese sollen dabei unterstützen die Bedeutung solcher Entlastungsangebote aufzuzeigen und dazu anregen, einen flächendeckenden, bedürfnisgerechten und regionalen Ausbau von Entlastungsangeboten voranzutreiben.
Kategorie Gesundheitsförderung:
„sexuell gesund“ – Die Jugend-App der AIDS-Hilfe Steiermark
AIDS-Hilfe Steiermark
Die Jugend-App “sexuell gesund” bietet umfassende, jugendgerechte Informationen zum Thema “Sexuelle Gesundheit- mit den Schwerpunkten HIV/AIDS und sexuell übertragbare Infektionen” und ist nach dem Download auf dem Smartphone (nicht am Computer oder Tablett) auch ohne Internetzugang verwendbar. Die Themen in der App reichen von Körperwissen, über Sex und das Gesetz/rechtliche Grundlagen bis hin zu Verhütung und sexuell übertragbaren Infektionen. Vervollständigt wird die App durch interessante Links zu den Themen, Notrufnummern und die Kontaktdaten von Beratungsstellen in allen Bundesländern und den AIDS-Hilfen Österreichs. Kurze Videos (1 bis 2 Minuten) bieten einen guten Einblick in das jeweilige Thema. Im Wissensspeicher gibt es zu jedem Bereich vertiefende Informationen. Auf der Website der AIDS-Hilfe Steiermark finden Sie die Links zum Download der App im Google Playstore und im IOS APP STORE: https://www.aids-hilfe.at/app/
Projekthintergrund:
Die AIDS-Hilfe Steiermark führt seit 33 Jahren Workshops im schulischen und außerschulischen Bereich durch und erreicht jährlich rund 13.000 Jugendliche. Vom angebotenen Infomaterial werden Kondome gerne genommen, Broschüren kaum -d.h. diese sind daher zur Festigung relevanter Inhalte immer weniger geeignet. Das Internet als Informationsquelle für Jugendliche ist oft widersprüchlich und sehr aufwändig in der Suche. Eine App, die umfassend zum Thema sexuelle Gesundheit informiert, ist im deutschen Sprachraum bisher nicht verfügbar gewesen. Das Vorhaben eine App zum Themenbereich “sexuelle Gesundheit” zu entwickeln, wurde mit einer Bedarfserhebung in der Zielgruppe überprüft: 74 % der befragten Jugendlichen (n=149) gaben an, eine App zu sexueller Gesundheit ausprobieren zu wollen.
Für Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß ist der SALUS-Preis eine besondere Wertschätzung: „Mit dem steirischen Qualitätspreis Gesundheit würdigen wir innovative und erfolgreiche Aktivitäten und holen jene Verantwortlichen vor den Vorhang, die einen wesentlichen Beitrag zur weiteren Verbesserungen des steirischen Gesundheitswesens leisten. Die eingereichten Projekte der unterschiedlichsten Organisationen unterstreichen die Vielfalt und die Klasse der Leistungen im Gesundheitsbereich. Durch ihre Arbeit kommen wir unserem Ziel, den Steirerinnen und Steirern die beste und qualitativ hochwertigste Versorgung anbieten zu können, noch ein Stück näher“.
„Einmal mehr stellen die siegreichen SALUS-Projekte unter Beweis, wie vielschichtig die Bandbreite im steirischen Gesundheitswesen ausgeprägt ist. Völlig unabhängig vom jeweiligen Angebot steht ein Grundsatz über allen anderen: Die beste Qualität ist für die Menschen in unserem Land gerade gut genug. SALUS, der steirische Qualitätspreis Gesundheit, stellt eine verdiente Anerkennung für das großartige Engagement innerhalb unseres Gesundheitswesens dar. Gerade in Corona-Ausnahmezeiten zeigt sich, über welchen Schatz wir mit einem bestens funktionierenden Gesundheitssystem verfügen. Das ist keinesfalls selbstverständlich“, verweisen Josef Harb und Vinzenz Harrer, die steirischen Landesstellenausschuss-Vorsitzenden der Österreichischen Gesundheitskasse, auf die hohe Versorgungsqualität in unserem Land.