Schritt für Schritt zu einer noch besseren Gesundheitsversorgung
Die Gesundheitsplattform Steiermark hat am 26. Juni wichtige Maßnahmen zur Weiterentwicklung des steirischen Gesundheitssystems beschlossen. Die Themen reichten von den Gesundheitszentren über eHealth bis hin zur Versorgung von Menschen mit Behinderungen.
Die Aufgaben des Gesundheitsfonds Steiermark sind die Planung, Steuerung und Finanzierung des steirischen Gesundheitswesens. Das höchste Gremium des Gesundheitsfonds, die Gesundheitsplattform Steiermark, traf sich am 26. Juni 2025 zur 54. Sitzung.
Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl: „Egal wo jemand lebt – die Gesundheitsversorgung darf keinen Unterschied machen. Mit den aktuellen Beschlüssen der Gesundheitsplattform stärken wir die Vielfalt der Angebote in allen Regionen der Steiermark – unter anderem mit dem Ausbau der Gesundheitszentren, von denen wir in der Steiermark bereits 23 in Betrieb haben. Auch das Versorgungsangebot für Menschen mit Behinderungen in Kainbach und im Murtal wird verlängert.“
Klubobmann Marco Triller: „Mit den beschlossenen Maßnahmen setzen wir einen weiteren wichtigen Schritt hin zu einer wohnortnahen und zukunftsfitten Gesundheitsversorgung in der Steiermark. Besonders erfreulich ist die Verlängerung des Versorgungsangebots für Menschen mit Behinderung sowie der kontinuierliche Ausbau der Gesundheitszentren in allen Regionen. Es ist mir ein zentrales Anliegen, dass medizinische Betreuung für alle Steirerinnen und Steirer bestmöglich erreichbar bleibt.“
Beatrice Erker, Landesstellenausschuss-Vorsitzenden der ÖGK in der Steiermark: „Mit den getroffenen Beschlüssen stärken wir die Gesundheitsversorgung in der Steiermark gezielt und nachhaltig – vom Ausbau der Gesundheitszentren über moderne eHealth-Angebote bis hin zur spezialisierten Versorgung vulnerabler Gruppen. Als ÖGK sehen wir es als unsere Aufgabe, diese Entwicklungen aktiv mitzugestalten – im Sinne einer Versorgung, die nah an den Menschen ist und auch in Zukunft trägt.“
Michael Koren und Bernd Leinich, Geschäftsführer des Gesundheitsfonds Steiermark: „Wir entwickeln sukzessive die Gesundheitsversorgung weiter. Die Primärversorgung und e-Health spielen dabei eine immer wichtigere Rolle, weshalb wir Projekte in diesem Bereich forcieren. Auch die mobile geriatrische Remobilisation und die Hospiz- und Palliativversorgung bauen wir weiter aus.“

Beatrice Erker (Landesstellenausschuss-Vorsitzende der ÖGK in der Steiermark) und Karlheinz Kornhäusl (Gesundheitslandesrat)
© Jakob Grill
Beschlüsse im Überblick (Auswahl):
Versorgungsangebot von Menschen mit Behinderung
Seit 2019 wird vom Institut für Inklusive Medizin (IIM) der Lebenswelten der Barmherzigen Brüder Kainbach Versorgung für Menschen mit Behinderung angeboten. 2024 wurde das Angebot auf den obersteirischen Raum erweitert und ist für Patient*innen sowie Angehörige einmal pro Monat vor Ort im Gesundheitszentrum Murtal (Zeltweg) verfügbar. Weiters werden seit diesem Jahr verstärkt telemedizinische Angebote insbesondere telefonische Beratungen umgesetzt. Die bisherige Projektförderung würde Ende 2025 auslaufen, nun wurde eine Verlängerung um drei Jahre bis Ende 2028 beschlossen. Die Gesamtkosten dafür betragen rund 800.000 Euro (exkl. Valorisierung) und werden jeweils zur Hälfte von den Krankenversicherungsträgern und dem Gesundheitsfonds getragen.
Gesundheitszentren
Im Jahr 2025 kamen bisher fünf weitere Standorte hinzu: Graz-Eggenberg (Hausärztinnen Eggenberg), Fohnsdorf (Barmherzige Brüder Graz), Kinder-Gesundheitszentrum Graz Reininghaus, Neumarkt-Scheifling (Netzwerk an zwei Standorten), am 01.07.2025 startet Graz-Liebenau in den Vollbetrieb.
Mit 01.07.2025 befinden sich in der Steiermark 24 Gesundheitszentren, darunter zwei Kinder-Gesundheitszentrum, sowie zusätzlich ein Gesundheitszentrum mit Primärversorgungscharakter (Eisenerz) in Betrieb.
Weitere Gesundheitszentren an den Standorten Graz Liebenau, Kindberg, Leoben und Bruck an der Mur sollen noch im Laufe des Jahres 2025 in Betrieb genommen werden. Die entsprechenden organisatorischen und baulichen Maßnahmen sind im Gange. Mit der Inbetriebnahme der Standorte in Lieboch und Hart bei Graz ist im Jahr 2026 zu rechnen.
eHealth-Projekte
HerzMobil Steiermark ist ein Versorgungsprogramm, dass Patient*innen mit Herzinsuffizienz (Herzschwäche) Wege und Wartezeiten durch den Einsatz von Telemedizin erspart. Studien bestätigen, dass HerzMobil die Lebensqualität von Patient*innen erhöht und die Sterblichkeit sowie die Hospitalisierungen sinken. Um Hochrisiko-Patient*innen besser betreuen zu können, wurde nun ein erweitertes Angebot beschlossen.
Weitere laufen die eHealth-Projekte Teledermatologie und Telewundmanagement sowie OnkoMobil. Bis Ende 2025 werden sechs weitere eHealth-Projekte im Rahmen des Föderungscalls „Digital!Healthcare“ gefördert. Möglichkeiten für eine Weiterführung werden derzeit erarbeitet.
Mehr über die eHealth-Projekte des Gesundheitsfonds …
Hospiz- und Palliativversorgung
Im Zuge eines stufenweisen Ausbaus der stationären Hospizversorgung soll mit Planungshorizont bis zum Jahr 2030 ein ergänzender Aufbau von Hospizbetten in nachstehenden Versorgungsregionen erfolgen:
- Liezen (Bezirk Liezen): vier Betten für Erwachsene
- Versorgungsregion 63 – östliche Obersteiermark (Bezirke Leoben, Bruck-Mürzzuschlag): acht Betten für Erwachsene und zwei Hospizbetten für Kinder
- Versorgungsregionen 64 und 65 – Oststeiermark (Bezirke Weiz, Hartberg-Fürstenfeld, Südoststeiermark) und Südweststeiermark (Bezirke Deutschlandsberg, Leibnitz, Voitsberg): in Summe 20 Betten für Erwachsene, davon sind sechs Betten in Vorau bereits im Aufbau, weitere 14 Betten folgen im Großraum Leibnitz/Bad Radkersburg
- Versorgungsregion 66 – Westliche Obersteiermark (Bezirke Murau, Murtal): Diese Region wird von Versorgungsregion 63 mitversorgt.
Außerdem stehen in der Steiermark derzeit in der Stadt Graz (VR 61) sechs Tageshospizplätze zur Verfügung. Geplant ist ein weiteres Angebot von sechs Tageshospizplätzen im Großraum Leibnitz. Somit stünden im Vollausbau im Jahr 2030 in der Steiermark 50 Hospizbetten für Erwachsene und zwei Hospizbetten für Kinder sowie zwei Hospizbetten für soziale Randgruppen und zwölf Tageshospizplätze in zwei Versorgungsregionen zur Verfügung
Die Beschlüsse zum Ausbau der Hospizversorgung wurden bereits 2023 und 2024 getroffen. In der Sitzung vom 26. Juni wurden sie nun mit Planungshorizont 2030 um den Ausbau der stationären Hospizversorgung in der Versorgungsregion 64 um weitere sechs Hospizbetten sowie zusätzliche sechs Tageshospizplätze ergänzt.
Abgestufte geriatrischen Remobilisation (mobiREM)
Mit Stand 08.04.2025 befinden sich neun mobiREM-Stützpunkte/-Teams in Umsetzung (davon alle sieben mobiREM-Stützpunkte/-Teams der Ausbaustufe 1 und zwei mobiREM-Stützpunkte/-Teams der Ausbaustufe 2); insgesamt werden zum genannten Stichtag 226 Patient*innen im Rahmen der mobiREM betreut, 110 Patient*innen befinden sich auf der Warteliste.
Mit Beginn des Jahres 2025 erfolgte die Umsetzung der mobiREM am Standort Deutschlandsberg des LKH Südweststeiermark (Ausbaustufe 1), des LKH Weiz im Verbund mit dem LKH-Univ. Klinikum Graz (Ausbaustufe 2) sowie am Standort Fürstenfeld des LKH Oststeiermark (Ausbaustufe 2).
Der Start der Ausbaustufe 3 ist für Anfang 2027 geplant. Nähere Infos zum Projekt …