Erfahrungsaustausch „Aktion Saubere Hände“
Am 16. November 2022 fand bereits zum zehnten Mal ein Erfahrungsaustausch zur „Aktion Saubere Hände“ in Graz statt. Rund 70 interessierte Mitarbeiter*innen aus Krankenhäusern, Reha-Kliniken, Alten- und Pflegeheimen und aus der ambulanten Medizin nutzen die Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch.
Seit der Pandemie ist Händehygiene viel stärker im Lebensalltag der Menschen verankert und es besteht mehr Bewusstsein denn je zuvor. Im Gesundheitsbereich ist die Bedeutung der Händehygiene immer ein Thema, denn sie stellt eine der wichtigsten Infektionspräventionsmaßnahmen dar. Daher wird auf Initiative des Gesundheitsfonds Steiermark seit 2011 das Projekt „Aktion Saubere Hände“ (ASH) aus Deutschland im steirischen Gesundheitswesen umgesetzt.
Seit 10 Jahren regelmäßiger Erfahrungsaustausch
Im ersten Teil des Erfahrungsaustausches am 16. November 2022 wurde von Corona bis hin zu „Krankenhaushygiene als Fixseil am Rande des Abgrunds“ berichtet. Johannes Koinig, stellvertretender Geschäftsführer des Gesundheitsfonds Steiermark, begrüßte zu Beginn das anwesende Publikum und eröffnete den diesjährigen Erfahrungsaustausch. Der Erfahrungsaustausch feiert sein 10-Jahr Jubiläum. Koinig bedankt sich bei allen Teilnehmer*innen, viele sind seit der ersten Veranstaltung mit dabei. Ein besonderer Dank ergeht auch an Primarius Klaus Vander, Christian Pux und Josef Schwarz, die seit Beginn als Vortragende die Veranstaltung unterstützen bzw. wertvolle Beiträge liefern.
Martina Lieleg, Gesundheitsfonds Steiermark, berichtete über Neuigkeiten der „Aktion Saubere Hände“ und erläutert die neuen Zertifikatskriterien ab 2023 für Krankenhäuser und Reha-Kliniken.
Covid-19 in Pflegeeinrichtungen und Krankenhaushygiene als Fixseil
Christian Pux, Hygienefachkraft in den Geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt Graz, referierte über „Covid-19 in Langzeitpflegeinrichtungen – Lessons Learned?“ und zeigte mit vielen Statistiken und Auswertungen das Pandemiegeschehen auf.
Stefan Dorner, Leiter der Gruppe „Gesundheitsdaten und Medizinisches Qualitätsmanagement“ in der Magistratsabteilung 24 der Stadt Wien bzw. dem Wiener Gesundheitsfonds, stellte in seinem Vortrag „Krankenhaushygiene – Fixseil am Rande des Abgrunds“ den Schutz vor Infektionen – mit und ohne Pandemie – in den Mittelpunkt.
Einblicke in den Alltag der Krankenhaushygiene
Nach der Kaffeepause gab es einen Bericht über „Neues aus der Krankenhaushygiene“ und Einblicke über die Umsetzung der „Aktion Saubere Hände“ in zwei Einrichtungen. Primarius Klaus Vander, Ärztlicher Direktor des Instituts für Krankenhaushygiene und Mikrobiologie der Steirischen Krankenanstaltengesellschaft m. b. H. (KAGes) berichtete in bildhafter Sprache über mehr oder weniger Alltägliches aus der Krankenhaushygiene.
Silvia Poschner, Qualitätsbeauftragte und Vorsitzende der Qualitätssicherungs-Kommission, und Judith Payer, Hygienefachkraft, vom Reha-Zentrum St Radegund, berichten über ihr erstes Jahr als Mitglied der „Aktion Saubere Hände“ und den Umgang mit dem Thema Hygiene in ihrer Einrichtung. Weiters zeigten sie den in Eigenregie gedrehten Film „Paul Keimreich auf Reha in St. Radegund“. Der Film veranschaulicht die verschiedenen Hygienemaßnahmen und Schulungen im Reha-Zentrum.
Umsetzung in der ambulanten Medizin
Christina Holzer, Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin im Gesundheitszentrum Allgemeinmedizin Graz Gries, berichtet über die Umsetzung der „Aktion Saubere Hände“ in der ambulanten Medizin. Sie gab Einblicke von der Basisevaluierung bis hin zu den Zielen in der Allgemeinmedizin Graz Gries.
Aktivitäten der Semmelweis-Gesellschaft
Neue Semmelweis Projekte und Profi-Skills im Gespräch standen nach der Mittagspause am Programm. Generalsekretär Johannes-Cyrill Culen, Geschäftsführer der Dr. Ignatz Semmelweis Gesellschaft, verschaffte den Teilnehmer*innen der Veranstaltung einen Einblick in Veranstaltungen, Aktivitäten und Projekte der Semmelweis Gesellschaft. Ziel ist die Verbesserung der Patientensicherheit im Bereich der Krankenhaushygiene in Gesundheitseinrichtungen in Österreich und der CEE Region. Der Semmelweis Song (Auftragskomposition Matthias Bauer) unterstreicht das Thema Händehygiene auf humorvoller melodischer Art und Weise.
Profi-Skills im Gespräch
Britta Blumencron, Expertin für Gesundheitskommunikation, brachte zum Abschluss den Teilnehmer*innen interaktiv das Thema „Profi-Skills im Gespräch“ näher. Blumencron ist seit 20 Jahren im Gesundheitsbereich tätig und international zertifizierte Trainerin für Gesprächsqualität in der Medizin. Viele Tools wurden aufgezeigt, ganz nach dem Vortragstitel „Wie Sie mit guter Kommunikation Ihr Vorhaben besser verständlich machen“.
Die Teilnehmer*innen am diesjährigen Erfahrungsaustausch haben neben fachlichen Inputs eines abwechslungsreichen Tages auch wieder die Möglichkeit bekommen, sich persönlich auszutauschen.
An dieser Stelle ergeht ein herzliches Dankeschön an alle Mitwirkenden für die interessanten Beiträge und für den offenen Austausch. Ebenso an alle teilnehmenden Gesundheitseinrichtungen der „Aktion Saubere Hände“, die sich tagtäglich für die Verbesserung der Händedesinfektionscompliance vor Ort einsetzen.
Präsentationen zum Download
- „Aktion Saubere Hände“ – Was gibt es Neues? (Martina Lieleg)
- COVID-19 in Pflegeheimen – Lessons Learned? (Christian Pux)
- Krankenhaushygiene – Fixseil am Rande des Abgrunds (Stefan Dorner)
- „Aktion Saubere Hände“ im Rehazentrum St. Radegund (Silvia Poschner und Judith Payer)
- „Aktion Saubere Hände“ in der ambulanten Medizin (Christina Holzer)
- Profi-Skills im Gespräch (Britta Blumencron)
- Dr. Ignaz Semmelweis Gesellschaft: Aktuelle Projekte (Johannes-Cyrill Culen)
Die Referent*innen des Erfahrungsaustausches im Steiermarkhof in Graz: v.l. Johannes Koinig, Martina Lieleg, Christian Pux, Stefan Dorner, Britta Blumencron, Klaus Vander, Johannes-Cyrill Culen, Silvia Poschner, Judith Payer, Christina Holzer
© Gesundheitsfonds/Hutter
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