A-IQI (Austrian Inpatient Quality Indicators): Woran 2024 gearbeitet wurde

Die bundesweite Umsetzung von A-IQI wurde im April 2011 durch die Bundesgesundheitsagentur beschlossen. Das System baut auf Routinedaten auf. Das heißt, durch die Qualitätsmessung wird kein zusätzlicher Dokumentationsaufwand verursacht und wurde vom deutschen Klinikträger HELIOS entwickelt und von der Niederösterreichischen Landeskliniken-Holding in enger Zusammenarbeit mit HELIOS an das österreichische Dokumentationssystem adaptiert.

Ergebnisqualität messen

A-IQI umfasst in erster Linie Indikatoren zur Ergebnisqualitätsmessung wie z.B. Todesfälle, aber auch Indikatoren zur Prozessqualität wie z.B. präoperative Verweildauer oder OP-Technik. Das System baut auf einer Analyse statistischer Auffälligkeiten in den Indikatoren und der Gründe hierfür auf. In einem ersten Schritt sollen die Krankenanstalten nach den Gründen der Abweichungen von den Zielbereichen suchen. Können die statistischen Auffälligkeiten nicht erklärt werden, wird mittels einer Fremdanalyse und im kollegialen Dialog (Peer-Review-Verfahren) nach deren Ursachen gesucht. Aufbauend auf dieser Analyse werden gemeinsam durch die externen Peer-Reviewer*innen (speziell für diese Aufgabe geschulte Primarärzt*innen) und die Verantwortlichen der jeweiligen Krankenanstalt qualitätsverbessernde Maßnahmen erarbeitet.

Die Zielsetzung von A-IQI umfasst die

  • Kontinuierliche Verbesserung der intramuralen Prozessqualität und letztendlich der Ergebnisqualität
  • Darstellung von Ergebnis-, aber auch Prozessqualität im Krankenhaus aus Routinedaten, d.h. ohne zusätzlichen Dokumentationsaufwand
  • Bevölkerungsinformation
  • Nutzung für die Entwicklung von Q-Indikatoren für den niedergelassenen und spitalsambulanten Bereich

A-IQI-Schwerpunkte 2024

Bundesweit werden jährlich zwei bis drei Schwerpunktindikatorengruppen festgelegt, die nach dem oben beschriebenen Prozess bearbeitet werden. Neben den jährlichen bundesweiten Schwerpunktindikatoren wird auch Auffälligkeiten bei anderen Indikatoren nachgegangen.
Im Jahr 2024 waren die Schwerpunktindikatoren:

  • Herzinfarkt, Linksherzkatheter
  • Herzchirurgie

In der Steiermark wurden dazu im Jahr 2024 in zwei Krankenanstalten Peer-Reviews durchgeführt.

Das A-IQI System wird sowohl methodisch als auch fachlich in Kooperation einerseits mit den Systemen in Deutschland und der Schweiz andererseits mit der A-IQI Steuerungsgruppe und dem wissenschaftlichen Beirat unter Einbindung der Fachgesellschaften vom BMSGPK gewartet.

Ergebnisse der Peer-Reviews

Die Analyse der Ergebnisse der Peer-Reviews und Umsetzung von Verbesserungsmaßnahmen erfolgt in enger Kooperation mit den Krankenanstaltenträgern. Zu den Ergebnissen der Datenanalysen und Erkenntnissen der Peer-Review-Verfahren werden regelmäßig Berichte verfasst, die auf der Homepage des BMSGPK abrufbar sind.

Im Auftrag der Bundesgesundheitsagentur wurde auf Basis der A-IQI Auswertungen die Webseite www.kliniksuche.at erstellt, die der Information der Bevölkerung dient.

Die A-IQI Software QDok wird jährlich ergänzt und angepasst und jeweils in den Sommermonaten an die Krankenanstaltenträger verteilt. Die A-IQI Dokumente und Formulare für das Peer-Review-Verfahren sind auf der Seite des BMSGPK abrufbar: Peer-Review-Verfahren

Für Peer-Review-Verfahren ist es wichtig geeignete Primarärzt*innen zu haben, die als Reviewer zur Verfügung stehen. In der Steiermark sind bereits etliche Primarärzt*innen als Reviewer ausgebildet und haben an Peer-Review-Verfahren teilgenommen bzw. auch solche geleitet.
Ausgehend von den Empfehlungen aus den Peer-Review-Verfahren werden Maßnahmen empfohlen.

Seit 2014 werden im Rahmen des Maßnahmenmonitorings Rückmeldungen der Krankenanstalten zu den in den Peer-Reviews empfohlenen Maßnahmen eingeholt. Dadurch soll die kontinuierliche Qualitätsverbesserung im Sinne des PDCA-Zyklus unterstützt werden.