2. Vernetzungstreffen Inklusion in der Medizin
Das 2. Vernetzungstreffen Inklusion in der Medizin fand am 13. November 2025 im Steiermarkhof statt. Es war ein Zusammentreffen aller Gesundheitsberufe, der Sozialwirtschaft Steiermark, den Selbstvertretern und Angehörigen sowie den sozialpsychiatrischen Vereinen und Gesellschaften.
Der inklusive Gedanke beinhaltet, dass Menschen mit Behinderungen ein Recht auf Gesundheit in erreichbarem Höchstmaß sowie Nichtdiskriminierung aufgrund ihrer Behinderungen erfahren. Es sollen ebenso physische und psychische Krankheitsbilder nach denselben Grundsätzen wie bei Menschen ohne Behinderungen behandelt werden. Für die bedarfs- und zielorientierte Behandlung müssen alle möglichen Störungsebenen (biopsycho-sozio-emotional) und das Umfeld miteinbezogen werden. Die Herstellung einer umfassenden Barrierefreiheit in allen Bereichen des Gesundheitswesens ist oberstes Gebot.
Versorgung von Menschen mit Behinderungen
Mit dem Landtagsbeschluss Nr. 548 vom 18.01.2022 (EZ: 1590/1) ist an den Gesundheitsfonds Steiermark herangetreten worden, die IST-Situation der medizinischen Versorgung von Menschen mit Behinderungen in der Steiermark zu erheben und ein SOLL-Konzept für eine idealtypische Versorgung zu erarbeiten.
Bericht und Umsetzungsplan
Der Gesundheitsfonds Steiermark hat basierend auf dem Beschluss der 48. Gesundheitsplattform vom 08.06.2022 die EPIG GmbH mit der Koordination und wissenschaftlichen Begleitung der Arbeiten unter Einbindung zahlreicher weiterer Fachexperten beauftragt und hat diesbezüglich einen Bericht zur „Medizinischen Versorgung für Menschen mit Behinderungen in der Steiermark“ in der 50. Sitzung der Gesundheitsplattform Steiermark vom 16.06.2023 vorgelegt. Auf dieser Basis wurde ein Maßnahmenplan entwickelt und seine Umsetzung am 13.06.2024 beschlossen.
Die Maßnahmen sollen der Verbesserung auf allen Handlungsebenen dienen und Barrieren in allen Bereichen minimieren. Die Umsetzung des Maßnahmenplans ist bis Ende 2027 konzipiert, da es in vielen Punkten ein Zusammenspiel von Institutionen benötigt. Genau diese Zusammenarbeit und der dadurch entstehende Wissenstransfer dient zugleich dem geforderten Nahtstellenmanagement der unterschiedlichen Versorgungsangebote.
Veranstaltung zur Inklusion in der Medizin
Beim 2. Vernetzungstreffen am 13.11.2025 wurden folgende Punkte behandelt bzw. waren als Expertinnen und Experten vor Ort:
- Versorgungslandschaft in der Steiermark (Josef Harb Vorsitzender des Landesstellenausschusses der ÖGK Steiermark)
- Institut für INKLUSIVE MEDIZIN der Lebenswelten der Barmherzigen Brüder Kainbach & Murtal (Primar Friedrich Rous und OA Ehrentraud Roitner)
- Das Zusammenwirken von Geschlecht und Behinderung (Barbara Levc, Leiterin des Zentrums Integriert Studieren Karl-Franzens-Universität Graz)
- Barrierefreiheit als Grundlage für Selbstbestimmung im Gesundheitswesen (Christoph Kolb, Leiter der Fachstelle Hautnah)
- Klinikalltag an der Frauenklinik (Karl Tamussino, Klinikvorstand der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Graz)
Credit: Gesundheitsfonds Steiermark / Barmherzige Brüder
Angebot für Menschen mit Behinderungen
In den Vorträgen wurde der Status quo der Inklusion in der Medizin aus unterschiedlichen Blickwinkeln erläutert. In den ersten beiden Vorträgen standen die Neuerungen im Angebot der medizinischen Versorgung von Menschen mit Behinderungen in der Steiermark im ambulanten wie stationären Bereich im Fokus.
Die folgenden Vorträge spannten einen Bogen über das Leben von Frauen mit Behinderungen im medizinischen Kontext. Es wurde wissenschaftlich, persönlich und praktisch dargestellt, mit welchen Barrieren Frauen in ihrer medizinischen Versorgung konfrontiert sind.
Theorie und Praxis in der medizinischen Versorgung wurden ebenso besprochen wie auch die barrierefreie Information zu weiblichen Gesundheitsthemen.
Das Programm wurde Zeichenbegleitet und in einfacher Sprache zusammengefasst.
In der Podiumsdiskussion wurde auf Herausforderungen, Reibungspunkte und Erfahrungen eingegangen und die Zuhörer bekamen Gelegenheit, Fragen zu stellen.







