Neuer Förderungscall „Digital!Healthcare“
Der Gesundheitsfonds Steiermark startet einen Forschungs-& Entwicklungs-Call für qualitätsgesicherte eHealth-Anwendungen und Prozessoptimierung der Patient*innenversorgung. Projekte können von 1. April 2023 bis 30. Juni 2023 eingereicht werden, das Fördervolumen liegt bei insgesamt max. 1,8 Millionen Euro.
Die Steiermark hat bereits in der Vergangenheit eine Vorreiterrolle im Bereich eHealth eingenommen. Nach der flächendeckenden Implementierung der elektronischen Gesundheitsakte (ELGA), ist das Ziel, digitale Lösungen nachhaltig als fixen Bestandteil in der Gesamtversorgung zu verankern. Im Rahmen eines Calls „Digital!Healthcare“ werden daher innovative Organisationen und Unternehmen eingeladen, Konzepte zu entwickeln und eHealth-Projekte zu pilotieren, die nach erfolgreichem Abschluss steiermarkweit bzw. in weiterer Folge auch österreichweit ausgerollt werden können.
Digitalisierung als Herausforderung und Chance
„Die Digitalisierung ist ein besonders wichtiges Zukunftsthema im Gesundheitsbereich. Neue Technologien unterstützen im Gesundheitswesen schon heute in unterschiedlicher Weise und werden in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen. Die Digitalisierung im Gesundheitsbereich ist eine Herausforderung, aber gleichzeitig eine große Chance, die wir in der Steiermark wahrnehmen wollen, um Positives im Interesse der Patientinnen und Patienten aber auch für die Ärztinnen und Ärzte zu bewirken. Die Steiermark hat dabei schon in der Vergangenheit eine Vorreiterrolle übernommen und diese möchten wir mit einem weiteren Förderungsvorhaben ausbauen“, so Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß.
Vorreiter in der digitalen Gesundheitsversorgung
„Mit dem Fördercall ‚Digital!Healthcare‘ positioniert sich die Steiermark erneut als Vorreiter im Bereich der digitalen Gesundheitsversorgung. Unser Ziel ist es, Organisationen und Unternehmen zu ermutigen, zukunftsweisende eHealth-Anwendungen zu entwickeln, die sowohl den Bürgerinnen und Bürgern als auch den Gesundheitsfachkräften zugutekommen. Durch gezielte Investitionen in innovative Technologien tragen wir dazu bei, das Gesundheitssystem weiterzuentwickeln und nachhaltig zu stärken. Ich bin überzeugt, dass wir durch dieses Engagement viele erfolgreiche Projekte unterstützen können, die langfristig einen positiven Einfluss auf die Lebensqualität der Menschen in der Steiermark und ganz Österreich haben werden“, so SPÖ Klubobmann Hannes Schwarz.
v.l. Bernd Leinich (Geschäftsführer des Gesundheitsfonds Steiermark), Hannes Schwarz (SPÖ Klubobmann), Juliane Bogner-Strauß (Gesundheitslandesrätin) und Karl P. Pfeiffer (eHealth-Koordinator )
(Credit: Gesundheitsfonds/Hutter)
Innovative eHealth-Anwendungen fördern
Karl P. Pfeiffer, eHealth-Koordinator für die Steiermark: „Mit dem Fördercall ‚Digital!Healthcare‘ setzt die Steiermark ein besonders Zeichen für zukunftsorientierte Modelle in der Gesundheitsversorgung. Spätestens seit der COVID-Pandemie ist offensichtlich, welche Chancen und Möglichkeiten eHealth-Anwendungen bieten, wobei auch schon zuvor in vielen Ländern – und auch in Österreich – sehr innovative Projekte für eine telemedizinische Versorgung umgesetzt wurden. eHealth hat ein enormes Potential, die Kommunikation und Kooperation zwischen verschiedenen Gesundheitsdienstleistern und Patient*innen zu verbessern. Dies reicht von zahlreichen Apps zur Gesundheitsförderung und zur Dokumentation des Gesundheitszustandes über Telemonitoring und Teleconsulting bis hin zu Anwendungen, die den individuellen Rehabilitations- oder Therapieprozess unterstützen. Wir erwarten innovative Projektvorschläge, welche Qualität, Effizienz und Effektivität im Sinne eines modernen, patient*innenzentrierten Gesundheitssystems verbessern und in Zukunft Teil der Regelversorgung werden können.“
Mehrwert für die Patient*innen
„Im Rahmen des Calls fördern wir eHealth-Anwendungen, die die Gesundheitsversorgung in der Steiermark nachhaltig verbessern. Im Fokus stehen Projekte, die Ambulanzen und Krankenanstalten entlasten und Abläufe optimieren. Auch innovative eHealth-Projekte in den Bereichen Gesundheitsförderung, Prävention und Selbstmanagement von Patientinnen und Patienten sind förderbar“, erläutern Michael Koren und Bernd Leinich, Geschäftsführer des Gesundheitsfonds Steiermark unisono.
- Im Vordergrund stehen die patient*innenbezogenen Prozesse. Die geförderten eHealth-Anwendungen müssen einen klaren Mehrwert für alle beteiligten Stakeholder haben und im Sinne einer evidenzbasierten Versorgung die Kompetenzen der jeweiligen GDA am „best point of service“ unterstützen.
- Darüber hinaus müssen die Projekte zur systematischen Neu- und/oder Weiterentwicklung von digital unterstützten Versorgungsprogrammen und -prozessen bzw. Behandlungspfaden sowie deren Koordination unter Berücksichtigung der österreichischen und internationalen Entwicklung substantiell beitragen.
- Durch Digitalisierung können Prozess- und Ergebnisqualität gesteigert werden. Das Ziel ist die Optimierung der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung der Steiermark durch moderne, innovative sowie patient*innenzentrierte Anwendungen.
Bewertung der eHealth-Anwendungen durch Fach-Jury
Für die Entwicklung solcher Konzepte bzw. Projekte werden bei dieser Förderungsaktion maximal 1,8 Million Euro ausgeschüttet. Die Förderungsaktion wird gemeinsam mit der Steirischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft (SFG) umgesetzt. Die eingereichten Anträge werden von einer Expert*innen-Jury – dem eHealth Beirat des Gesundheitsfonds Steiermark– inhaltlich begutachtet und anhand der Förderungskriterien bewertet. Mitglieder des eHealth Beirats sind Vertreter*innen von Land Steiermark, Gesundheitsfonds Steiermark, Sozialversicherung, fondsfinanzierter Krankenhausträger, Ärztekammer, Apothekerkammer, ÖGKV, Patient*innen- und Pflegeombudsschaft, FH Joanneum, Universität Wien und Human Technologie Styria.
Vorreiter in Sachen eHealth
Dass die Steiermark auf dem richtigen Weg ist, zeigt auch die aktuelle eHealth-Strategie „Global Strategy on Digital Health 2020 – 2024“ der WHO. Diese fordert die Mitgliedsstaaten der EU auf, den Einsatz digitaler Technologien für die Gesundheit, auch in Gesundheitsinformationssystemen auf nationaler und subnationaler Ebene zu priorisieren und den Ausbau sowie die stärkere Nutzung digitaler Technologien zu forcieren. Die Steiermark ist in Sachen eHealth bzw. digitale Gesundheit österreichweit Vorreiter. Bereits seit Dezember 2015 ist die elektronische Gesundheitsakte in steirischen Spitälern umgesetzt und seit 2018 können alle berechtigten Ärztinnen und Ärzte die Medikationsdaten ihrer Patient*innen einsehen bzw. digital verordnen. Auch für Menschen mit chronischen Erkrankungen, wie beispielsweise Herz- oder Hauterkrankungen gibt es Projekte, die betroffene Patient*innen mit abgestimmten Programmen unterstützen und damit besser und qualitätsvoller versorgen.
Weitere Informationen zum Forschungs- & Entwicklungs-Call unter: