Neues Kochbuch in leichter Sprache: HEUTE KOCHE ICH

Das neue Kochbuch HEUTE KOCHE ICH macht mit Rezepten in Leichter Sprache Lust auf gesundes Kochen und steigert damit die Ernährungskompetenz – ganz ohne „erhobenen Zeigefinger“. Entwickelt wurde es vom Projektteam Gesundheitsfonds Steiermark, FH JOANNEUM, Jugend am Werk Steiermark und Lebenshilfe Soziale Dienste gemeinsam mit Menschen mit Lernschwierigkeiten.

Gesunde Ernährung ist ein häufiger Neujahrsvorsatz. Mit der Umsetzung im Alltag hapert es aber allzu oft, wie der steirische Gesundheitsbericht regelmäßig bestätigt. Weniger als die Hälfte der Steirer*innen essen demnach täglich Gemüse . Umso wichtiger daher, „Gusto“ auf gesunde Ernährung zu machen, die auch schmeckt. Der Gesundheitsfonds Steiermark setzt dies mit zahlreichen Projekten für unterschiedliche Zielgruppen um . Eine dieser Maßnahmen ist das neue Kochbuch HEUTE KOCHE ICH, das sich an Menschen mit Lern-Schwierigkeiten richtet. Umgesetzt wurde dieses als Gemeinschaftsprojekt zwischen Gesundheitsfonds Steiermark, FH JOANNEUM, Jugend am Werk Steiermark und Lebenshilfe Soziale Dienste.

Kochbuch in Leichter Sprache fördert die Gesundheitskompetenz

„Gesundes Kochen muss Spaß machen. Auch Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen sollten Möglichkeiten haben, gesundes Kochen selbstständig auszuprobieren. Das neue Kochbuch HEUTE KOCHE ICH ist hier die ideale Unterstützung. Es fördert die Ernährungs- und Gesundheitskompetenz und hilft dabei, die Zahl der gesunden Lebensjahre zu erhöhen“, freut sich Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß.

G’miasige Rezepte in Leichter Sprache

Für das Kochbuch wurden Rezepte der Kampagne „Sei amol g’miasig“ des Gesundheitsfonds Steiermark in Leichter Sprache aufbereitet – vom Rote-Rüben-Aufstrich über die 1-Topf-Penne mit Gemüse und das steirische Käfer-Bohnen-Chili bis hin zu den Kakao-Muffins mit Bohnen.

Kochbuch in leichter Sprache: Projektteam

Aus dem Projektteam v.l. Tanja Herbitschek-Fuchs (Jugend am Werk), David Gudelj (Lebenshilfe Soziale Dienste), Theresa Draxler (FH JOANNEUM), Isabella Krainer (Jugend am Werk), Sandra Marczik-Zettinig (Gesundheitsfonds Steiermark), Lisa-Maria Radgam (Lebenshilfe Soziale Dienste)
(Credit: Lunghammer/Gesundheitsfonds Steiermark)

Interdisziplinäres Projektteam

„Sowohl bei uns als auch in den kooperierenden Einrichtungen gab es schon länger die Idee für ein Kochbuch in Leichter Sprache. Gemeinsam mit dem Gesundheitsfonds Steiermark haben wir vor rund einem Jahr mit der Umsetzung begonnen“, erzählt Theresa Draxler vom Projektteam der FH JOANNEUM. Durch das interdisziplinäre Team aus Mitarbeiterinnen der Institute Diätologie, Soziale Arbeit und Design & Kommunikation sowie einer Studierendenprojektgruppe des Studiengangs Informationsdesign konnte die Expertise aller Fachbereiche optimal gebündelt werden. Dabei war von Anfang an wichtig, die Betroffenen selbst aktiv miteinzubinden – etwa in Kochsessions in Einrichtungen von Jugend am Werk und Lebenshilfe.

Fotos erläutern die Kochschritte

„Wenn wir schon ein Kochbuch für eine bestimmte Zielgruppe machen, muss diese natürlich auch laufend mit dabei sein“, ist Draxler überzeugt. „Beim Kochen hat sich etwa gezeigt, dass auch Bilder und Erklärungen für den Umgang mit einer Küchenwaage oder mit dem Ofen gut wären. Und dass es eine große Hilfe ist, wenn es zu jedem Rezept ein Foto mit allen Küchenutensilien sowie eines mit allen Rezept-Zutaten gibt.“

Persönlicher Bezug der Zielgruppe

Tanja Herbitschek-Fuchs von Jugend am Werk Steiermark über die Kochsessions für das Kochbuch, die mit Kund*innen von Jugend am Werk in einer Wohnform für Menschen mit Behinderung und bei einem Angebot mit Tagesstrukturen stattfanden: „Die Kundinnen und Kunden waren mit großem Interesse beim Probekochen mit dabei. Und sie haben dann schon mehrmals nachgefragt, wann das Kochbuch endlich fertig ist. Jetzt freuen sich alle sehr darüber, weil sie es ja selbst mitentwickelt haben. Dieser persönliche Bezug macht einen großen Unterschied in der Förderung und Unterstützung von individuelle Ernährungskompetenzen der Zielgruppe“, freut sich die Gastronomie-Koordinatorin von Jugend am Werk. „Wir nutzen das Kochbuch an unseren Standorten und natürlich können es die Kundinnen und Kunden auch privat verwenden.“

Kochbuch in Leichter Sprache für mehr Spaß an gesunder Ernährung

Erika Szalai-Lendl, Leiterin der Gastronomie der Lebenshilfen Soziale Dienste GmbH bestätigt: „Das ist wirklich ein tolles Projekt, bei dem wir alle viel gelernt haben“, verweist sie auf die Kooperation zwischen Betroffenen, Sozialarbeiter*innen, Diätolog*innen und Ernährungswissenschafter*innen sowie dem Grafik- und Design-Department der FH JOANNEUM.

„Das Thema Essen ist für Menschen mit Behinderungen ja oft sehr schwierig. Sie wissen zwar, dass sie sich gesünder ernähren sollen, oft wird das aber nur mit dem Zeigefinger von oben herab vermittelt und das ist – wie bei allen Menschen – nicht sehr wirksam. Das Kochbuch in Leichter Sprache hilft aber dabei, Spaß am gesunden Kochen und Essen zu haben und wenn etwas Spaß macht, baut man es auch wirklich in den Alltag ein“, verweist die Expertin auf die langfristige Wirkung.

Teil des Kochbuchs sind auch Videos, die über QR-Codes verlinkt sind. „Diese Videos kommen sehr gut an“, bestätigt Szalai-Lendl. In den Videos wird z. B. dargestellt, wie man gesundes Essen nur mit Dingen, die man in der Küche zuhause hat, kochen kann. Oder was ein gesunder Teller ist.

Inhalt des Kochbuches auf einen Blick:

Genuss-Tipps
Richtiger Umgang mit der Küchen-Waage
Trink-Tipps inkl. zwei Rezepten
zehn Rezepte inkl. Fotos zu allen Koch-Schritten, Zutaten und Küchen-Helfern im Überblick auf je einem Foto
Videos (über QR-Codes verlinkt) mit Infos zur Ernährung (bunter Teller, süße Snacks, Ideen-Sammlung für betreute Wohngemeinschaften/Werkstätten, Handbuch für Betreuer*innen etc.)
Ernährungspyramide in einfacher Sprache

Bestellmöglichkeit:

Das Kochbuch in Leichter Sprache HEUTE KOCHE ICH richtet sich an Menschen mit leichteren kognitiven Beeinträchtigungen bzw. Lernschwierigkeiten.

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