GESUND BLEIBEN
Gesundheitsförderung Steiermark
Gesundheitsförderung soll den Menschen mehr Selbstbestimmung über ihre Gesundheit ermöglichen. Auch sollen sie befähigt werden, ihre Gesundheit zu stärken. Gesundheit soll dabei aber nicht als Lebensziel verstanden werden. Vielmehr ist Gesundheit Bestandteil des täglichen Lebens und wird daher von allen Politikbereichen beeinflusst. Ziel ist es, den größtmöglichen Gesundheitsgewinn für die Bevölkerung zu erreichen und die Lebensphase in guter Gesundheit zu verlängern.
Gesundheitsförderung ist somit ein komplexer gesundheitspolitischer, aber auch sozialer Ansatz. Er umfasst sowohl die Verbesserung von gesundheitsrelevanten Lebensweisen (Verhalten) als auch die Verbesserung von gesundheitsrelevanten Lebensbedingungen (Verhältnisse). Der Gesundheitsfonds Steiermark hat den Auftrag, Projekte zur Gesundheitsförderung umzusetzen.
Gesundheitsförderungsstrategie
In der Vereinbarung gemäß Art. 15a B-VG Zielsteuerung-Gesundheit wurde der Gesundheitsförderung besondere Beachtung geschenkt und die Forcierung von Gesundheitsförderung und Prävention zum Prinzip erhoben. In allen Landesfonds wurden jeweils Sondervermögen als sogenannte „Gesundheitsförderungsfonds“ eingerichtet.
Die Grundlage für die Mittelverwendung bildet die „Gesundheitsförderungsstrategie im Rahmen des Bundes-Zielsteuerungsvertrages (B-ZV)“. Die Gesundheitsförderungsstrategie dient als grundsätzliche Orientierung für alle Gesundheitsförderungsmaßnahmen der Vertragspartner der Zielsteuerung Gesundheit (Bund, Länder, Sozialversicherung) und auch aller weiteren Akteur*innen der Gesundheitsförderung in Österreich. Inhaltliche Schwerpunkte orientieren sich an den Gesundheitszielen Österreichs und an den Landesgesundheitszielen.
Vorsorgestrategie
In der Vereinbarung gemäß Artikel 15a B-VG über die Organisation und Finanzierung des Gesundheitswesens für die Periode 2017-2021 wurden im Artikel 35 Mittel im Ausmaß von maximal 3,5 Millionen Euro jährlich von der Bundesgesundheitsagentur für die Finanzierung von überregional bedeutsamen Gesundheitsförderungs-, Vorsorgeprogrammen und Behandlungsmaßnahmen vorgesehen. Die Rahmenbedingungen für die Mittelverwendung sind in der Strategie zur Verwendung der Vorsorgemittel 2010 festgelegt.
Mittelempfänger sind der Bund, die Länder und die Österreichische Gesundheitskasse, die in ihrem jeweiligen Wirkungsbereich für die Umsetzung sorgen. Unter dem besonderen Augenmerk auf Nachhaltigkeit werden Maßnahmen konzertiert und unter Beteiligung möglichst vieler gesundheitspolitischer Akteur*innen umgesetzt.
In der Steiermark werden mit den Vorsorgemitteln die Projekte „Gut begleitet von Anfang an„ und „Xund und Du“ unterstützt.
Gesundheitsförderungsfonds
Mit der Zielsteuerung Gesundheit haben sich Bund, Länder und Sozialversicherung für ein gemeinsames und abgestimmtes Vorgehen im Gesundheitswesen entschieden. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Stärkung von zielgerichteter Gesundheitsförderung und Primärprävention. Für die Umsetzung von Maßnahmen in den Bundesländern stehen Mittel aus dem sogenannten „Gesundheitsförderungsfonds“ zur Verfügung. Die Basis für Maßnahmen, die aus diesem Fonds gefördert werden, ist die Gesundheitsförderungsstrategie. Damit sollen Gesundheitsförderungsmaßnahmen umgesetzt werden, die einen Beitrag für ein längeres, selbst bestimmtes Leben bei guter Gesundheit für alle Menschen in Österreich leisten können. Land und Sozialversicherung entscheiden gemeinsam, welche Maßnahmen umgesetzt werden.
In der Steiermark haben sich das Land und die Sozialversicherung auf ein gemeinsames Konzept geeinigt, mit dem folgende Themen behandelt werden: Alkoholprävention, Bewegung, Ernährung, Frühe Hilfen, Gesunde Kinderkrippen und Kindergärten, Gesunde Schule, Gesundheit und soziale Teilhabe bei älteren Menschen fördern, Tabakprävention mit Fokus auf Kinder und Jugendliche. Damit werden auch die Steirischen Gesundheitsziele unterstützt.
Maßnahmen und Projekte
Netzwerktreffen
Die Annahme, dass unter Gesundheit lediglich die Abwesenheit von Krankheit und Schmerz zu verstehen ist, hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. So hat die Gesundheitsförderung einen anderen, positiveren Zugang zum Oberbegriff „Gesundheit“ entwickelt:
Unsere Lebenswelt gestaltet aktiv unsere Gesundheit und unseren Gesundheitszustand. Dessen sind sich (noch) nicht alle Steirer*innen bewusst. Bedenken wir, dass all unsere täglichen (und auch noch so kleinen) Entscheidungen, unsere Familie, unser Bildungsstand, unser soziales und berufliches Umfeld, unsere Gesundheit beeinflussen, bekommt Gesundheitsförderung auf einmal ein anderes Gesicht. Und die Frage stellt sich: „Was kann ich tun? Wie kann ich das Bewusstsein für die eigene Gesundheit der Steirerinnen und Steirer stärken und sie dabei unterstützen, gesund zu bleiben?“
Viele Einrichtungen und Vereine wollen ihr Angebot auch dementsprechend gestalten und nehmen die Verantwortung für Gesundheitsförderung wahr, indem sie Maßnahmen und Projekte initiieren, fördern, unterstützen oder umsetzen. Mit dem „Steirischen Netzwerk Gesundheitsförderung“ wollen wir eine Plattform schaffen, wo Expert*innen sowie Ansprechpartner*innen der Behörden und auch Vereine, Institutionen, Selbsthilfegruppen etc. zusammenkommen. Theorie soll in die Praxis umgesetzt werden, gute Vorsätze sollen in Projekten umgesetzt werden – mit dem nötigen Hintergrundwissen, sowohl fachlich als auch formal.
Diese Netzwerktreffen finden zweimal jährlich im Gesundheitsfonds Steiermark statt. Sie bieten den Teilnehmer*innen einen kleinen, ungezwungenen Rahmen, in dem Praxisnähe an erster Stelle steht.