Gesund werden

Digitalisierung im Gesundheitswesen (eHealth)

Mit digitalen Lösungen kann die Gesundheitsversorgung nachhaltig verbessert und die Kosten reduziert werden. Es geht keinesfalls darum, die persönliche Behandlung durch medizinisches Fachpersonal zu ersetzen. Sondern darum, die Patient*innen engmaschiger zu betreuen und eine qualitätsvolle Versorgung zu gewährleisten – auch in entlegenen Regionen.

Die Steiermark hat bereits in der Vergangenheit eine Vorreiterrolle im Bereich eHealth eingenommen. Basis dafür ist die eHealth-Strategie Digitales Gesundheitssystem Steiermark aus dem Jahr 2018. Sie wird derzeit überarbeitet und mit den Zielen und Maßnahmen der österreichischen eHealth-Strategie gebündelt. Diese bundesweite Strategie wurde 2024 beschlossen, die Steiermark hat die Entwicklung der österreichweiten Strategie, initiiert. Details zu den Strategien siehe unten.

Den starken Fokus auf eHealth bestätigt auch der seit 2024 gültige Finanzausgleich bzw. Art. 15a B-VG, für den der Leitsatz „digital vor ambulant vor stationär“ die Grundlage ist.

Digitalisierung

eHealth-Angebote in der Steiermark

Bereits seit Jahren profitieren die Patient*innen in der Steiermark von telemedizinischen Lösungen, die die Versorgung durch Ärzt*innen ergänzen. Folgende Programme werden dabei vom Gesundheitsfonds Steiermark gefördert:

eHealth-Projekte in Entwicklung

Von einer App für Menschen mit Essstörungen über ein Softwaremodul für die Medikamentendosierung bis hin zur Webapp, die Patient*innen vor, während und nach einer OP unterstützt und die Gesundheitskompetenz fördert: Auch derzeit fördert der Gesundheitsfonds innovative eHealth-Projekte von steirischen Institutionen und Unternehmen. Zwischen 2023 und 2025 werden sechs innovative Projekte im Rahmen des Calls „Digital!Healthcare“ mit insgesamt rund 1,1 Mio. Euro gefördert. Bei allen Projekten handelt es sich um ELGA-taugliche sektorenübergreifende Lösungen, die die Versorgungsqualität und die Kommunikation zwischen Patient*innen und Gesundheitsdiensteanbietern verbessern. Dadurch können Krankenhäuser und Ambulanzen entlastet und Bürokratie reduziert werden. Auch Gesundheitsförderung spielt eine wichtige Rolle.

Die geförderten Projekte im Überblick:

  • „ADAPT“ (Softwaremodul für Medikamentendosierung) von biomed Medizintechnik und IT Service GmbH – zum Newsartikel
  • „Digital unterstützter Behandlungspfad in der mobilen Nachsorge“ (Weiterentwicklung von „AG/R Mobil“ für Akutgeriatrie und Remobilisation) von Geriatrische Gesundheitszentren Graz (GGZ) und ilvi GmbH
  • „DiLeLi“ (Monitoring-Lösung für Menschen mit Essstörungen) von LebensGroß GmbH
  • „Mental Health to go“ (Lern- und Traningsapp für die mentale Gesundheitsvorsorge) von Insta Communications GmbH – zum Newsartikel
  • „NeEDs“ (Webapp für Patient*innen-Informationen im Umfeld einer Operation) von der Medizinischen Universität Graz
  • „TXMobile-App“ (für Patient*innen nach solider Organtransplantation) von der Steirischen Krankenanstaltengesellschaft m. b. H.

Details zu den geförderten Projekten …

eHealth-Beirat

Der steirische eHealth-Beirat begleitet seit 2018 beratend die Entwicklung der digitalen Versorgung in der Steiermark. Koordiniert wird der Beirat durch den Gesundheitsfonds Steiermark unter dem Vorsitz von Karl P. Pfeiffer. Dieser Beirat setzt sich aus

  • Vertreter*innen des Landes,
  • der Sozialversicherung,
  • der Krankenhausträger,
  • der Ärztekammer Steiermark,
  • der Apothekerkammer Steiermark,
  • Österreichischer Gesundheits- und Krankenpflegeverband – Landesverband Steiermark sowie
  • der Pflegeombudsschaft und dem
  • Human-Technologie-Cluster Steiermark.

Die elektronische Gesundheitsakte ELGA

Eine essentielle Basis für die Digitalisierung im Gesundheitswesen ist die elektronische Gesundheitsakte ELGA, die es in der Steiermark seit 2015 gibt. Sie stellt eine elektronische Vernetzung der ELGA-Gesundheitsdaten von Patient*innen, die verteilt im Gesundheitswesen entstehen, her. ELGA ist somit ein Informationssystem, das allen ELGA-Teilnehmer*innen sowie den berechtigten ELGA-Gesundheitsdiensteanbietern, z. B. Ärzt*innen, Apotheken, Spitälern und Pflegeeinrichtungen, den orts- und zeitunabhängigen Zugang zu ELGA-Gesundheitsdaten ermöglicht. Der Zugang zum ELGA-Portal erfolgt über das österreichische Gesundheitsportal.

ELGA-Ombudsstelle
Die ELGA-Ombudsstelle Steiermark finden Sie bei der Patient*innen- und Pflegeombudsschaft des Landes Steiermark. Die Ombudsstelle hat schon bisher jahrelange Erfahrungen bei der Hilfestellung für Patient*innen. Die ELGA-Ombudsstellen haben folgende Aufgaben:

  • die Patient*innen zu unterstützen, die den Verdacht haben, dass unberechtigt auf ihre Gesundheitsdaten zugegriffen wurde
  • Patient*innen beim Zugriff auf ihre eigenen ELGA-Daten zu unterstützen

Über die ELGA-Ombudsstelle können Bürger*innen sowohl allgemein auf ihre ELGA-Gesundheitsdaten zugreifen und Auskunft erhalten, als auch Zugriffsberichtigungen festlegen. Patient*innen können über die ELG-Ombudsstellen im Besonderen ihre Gesundheitsdaten ein- oder ausblenden oder löschen, Zeiträume für Zugriffsberechtigungen festlegen und einen besonderen ELGA-Gesundheitsdiensteanbieter (beispielsweise eine*n Ärztin*Arzt des besonderen Vertrauens) festlegen.

Kontakt zur ELGA-Ombudsstelle: Friedrichgasse 9, 8010 Graz, Tel: (0316) 877-3404, E-Mail: [email protected]

 

Weitere Informationsmöglichkeiten: