Das Radieschenbrot als Bestseller

Zur gesunden Jause greifen Jugendliche dann, wenn sie gut schmeckt, einfach verfügbar und kostengünstig ist. Im Rahmen der Initiative „GEMEINSAM G’SUND GENIESSEN – Unser Schulbuffet“ wird dies aktiv gefördert. Für die gesunden Schulbuffets in Köflach und Voitsberg wurde kürzlich die Lebenshilfe Soziale Dienste ausgezeichnet.

Mit der Initiative „GEMEINSAM G‘SUND GENIESSEN – Unser Schulbuffet“ unterstützt der Gesundheitsfonds Steiermark in Kooperation mit der Bildungsdirektion für Steiermark Schulen bei der Umsetzung eines gesunden Ernährungsangebots. Die Beratung vor Ort übernimmt Styria vitalis.
Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß: „Wir wollen es den Jugendlichen möglichst einfach und attraktiv machen, eine gesunde Jause auszuprobieren – und damit möglichst früh auf den Geschmack einer gesunden Ernährung zu kommen. Die Initiative ‚GEMEINSAM G’SUND GENIESSEN‘ leistet hier einen wichtigen Beitrag.“

Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner: „Salz, Zucker, versteckte Fette … Oftmals lassen wir uns durch Etikettenschwindel täuschen, wenn es um gesunde und abwechslungsreiche Ernährung geht. Uns in der Bildungsdirektion für Steiermark ist es ein großes Anliegen, auf gesunde Essgewohnheiten der steirischen Schülerinnen an den Schulen hinzuwirken. Insbesondere die Zusammenarbeit am Schnittpunkt Eltern-Schule ist im Bereich der Ernährung besonders sinnvoll und wichtig.“

Auszeichnung für Schulbuffets in Köflach und Voitsberg

Im Rahmen der Initiative „GEMEINSAM G’SUND GENIESSEN“ werden die Schulbuffets regelmäßig evaluiert und bei erfolgreicher Umsetzung als „ausgezeichnetes Schulbuffet“ zertifiziert. Erst kürzlich wurde dabei die Lebenshilfe Soziale Dienste ausgezeichnet – für die Buffets am BG/BRG/BORG Köflach mit 1300 Schüler*innen und an der BHAK&BHAS Voitsberg mit rund 400 Schüler*innen. Melanie Koval von der Lebenshilfe, die die Schulbuffets betreut: „Wir wollten zeigen, dass wir es schaffen. Gerade weil man es einen Betrieb wie unserem es vielleicht nicht zutraut“. In den „Werkstätten mitten in der Schule“ der Lebenshilfe kümmern sich Menschen mit Behinderung gemeinsam mit ihren Arbeitsbegleiter*innen um die Schuljause – mit Dienstplänen, wie an jedem anderen Arbeitsplatz auch. Die Mitarbeiter*innen wechseln dabei zwischen Büro-, Service- und Küchendienst.

Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß, SPAR Steiermark und Gesundheitsfonds Steiermark präsentieren neues Rezeptheft für alkoholfreie Cocktails

Das gesunde Schulbuffet am BG/BRG/BORG Köflach wurde im Rahmen der Initiative „GEMEINSAM G’SUND GENIESSEN“ ausgezeichnet.
(Fotocredit: Gesundheitsfonds/Bauer)

Die Zeit arbeitete für ein gesundheitsförderliches Buffet

Die Schulbuffets der Lebenshilfe Soziale Dienste waren von Anfang an beim Schulbuffet-Programm dabei. Und auch bei den Schüler*innen kommt das gesunde Schulbuffet immer besser an, freut sich Koval: „Früher war die Jause mit Käse und Gemüse nicht so beliebt. Das hat sich aber stark gewandelt, was sicher am konsequent gesundheitsförderlichem Angebot, am Zeitgeist und auch an der Schulleitung liegt.

Gudrun Finder, Direktorin des BG/BRG/BORG Köflach: „Gesunde Ernährung ist für uns eine wichtige Basis, um ein gesundes Arbeiten in der Schule zu ermöglichen. Auch sehen wir es als Teil des schulischen Angebots, eine gesunde Ernährung zu vermitteln, um die Schülerinnen und Schüler bestmöglich auf das Leben vorzubereiten.“

Radieschenbrot als Bestseller

Das Angebot an frischen Produkten mit viel Gemüse und Obst am Schulbuffet Köflach ist breit. Zum Beispiel gibt es einen Karotte-Apfel-Orange–Drink und einen Obstkorb der Saison. Melanie Koval: „Wir haben bemerkt, dass sich die Nachfrage nach vegetarischen Produkten erhöht hat, nachdem im Unterricht die CO2-Bilanz von Lebensmitteln Thema war. Unser derzeitiger Bestseller ist das Radieschenbrot.“

  • Ein zentraler Aspekt bei GEMEINSAM G’SUND GENIESSEN ist, dass gesunde Ernährung für alle leicht zugänglich sein soll. Das zeigt sich auch am Schulbuffet in Köflach deutlich. Das günstigste Jausen-Produkt ist ein gesundes: das „Ein-Euro-Brot“, welches saisonal belegt wird, z. B. mit etwas Butter, Käse, wenig Wurst und viel Gemüse – oder es sind reine Gemüsebrote. Wie z. B. Schnittlauchbrot, Kressebrot oder Radieschenbrot. Gerne essen die Schüler*innen auch potato wedges aus dem Backrohr, wahlweise mit Frühlingsaufstrich oder Ketchup.
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Gesunde Ernährung soll für alle leicht zugänglich sein. Das zeigt sich auch am Schulbuffet in Köflach, wo das günstigeste Jausen-Produkt das gesunde „Ein-Euro-Brot“ ist. Es wird saisonal belegt, derzeit u. a. mit Radieschen.
(Fotocredit: Gesundheitsfonds/Bauer)

Nachhaltigkeit am Schulbuffet

Es gibt darüber hinaus einen Sammelpass. Gezählt wird hier Joghurt mit Früchten oder Salat im Glas. Auf den Salat im Glas ist Frau Koval besonders stolz. „Die letzten Plastikbecher werden noch aufgebraucht, aber dann ist alles auf Glas umgestellt“, erzählt sie.

  • Nachhaltigkeit wird nicht nur durch Müllvermeidung gelebt, sondern auch durch das Angebot selbst. Bis zu zwei Drittel der Weckerl sind fleischlos mit Gemüseaufstrichen oder Käsevariationen. Und es gibt regionale Produkte im Angebot. Gemüse und Gebäck wird ums Eck eingekauft. Außerdem gibt es Bio-Fairtrade-Bananen und Getränke mit Fairtrade-Zucker. Das ist der Schule in Köflach besonders wichtig, denn sie ist eine Fairtrade-Schule.
  • Es wird auf selbstgemachte Speisen Wert gelegt. So werden die Aufstriche wie Frühlingsaufstrich, Kernölaufstrich, Liptauer, Bärlauchaufstrich, Ei-Aufstrich selbst zubereitet, die Pizza wird frisch am Schulbuffet belegt. So hat man es in der Hand, welche Zutaten verwendet werden.

Über die Initiative „GEMEINSAM G‘SUND GENIESSEN – Unser Schulbuffet“:

Die Gesundheits- und Ernährungsberichte über das Essverhalten von Jugendlichen sind alarmierend: Gerade einmal ein Drittel aller Jugendlichen essen täglich Gemüse und mindestens 17 Prozent gelten als übergewichtig oder adipös. Um diesem Trend entgegenzuwirken, gibt es die Initiative „GEMEINSAM G’SUND GENIESSEN – Unser Schulbuffet“. Ziel ist es, den Schüler*innen eine gesunde und schmackhafte Alternative zur klassischen „Wurstsemmel“ zu bieten.
Deshalb werden im Rahmen der Initiative laufend die Angebote der steirischen Schulbuffets, durch mobile Coaches, evaluiert und Verbesserungsvorschläge präsentiert – bei der erfolgreichen Umsetzung bekommt das Schulbuffet eine Auszeichnung. Darüber hinaus gibt es kostenfreie Schulungs- und Vernetzungsangebote sowie weitere Unterstützungsmaßnahmen.

Das Programm wurde von der steirischen Fach- und Koordinationsstelle Ernährung des Gesundheitsfonds Steiermark beauftragt und wird in Kooperation mit der Bildungsdirektion für Steiermark umgesetzt. Die Betreuung der Schulbuffets übernimmt Styria vitalis.

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Das Team des Schulbuffets Köflach rund um Melanie Koval (Lebenshilfe, 3. v. r.) mit Gudrun Finder, Direktorin des BG/BRG/BORG Köflach (3. v. l.).
(Fotoc
redit: Gesundheitsfonds/Bauer)