Akutversorgung in Stroke Units
Die Rettung, ev. in Begleitung einer Notärztin*eines Notarztes fährt den Patienten*die Patientin nach vorheriger Ankündigung in das nächstgelegene Krankenhaus mit einer Schlaganfalleinheit (sogenannte Stroke Unit). Dort wird sofort durch eine neurologische Untersuchung sowie eine Bilddarstellung des Gehirns (Computertomographie, kurz CT) abgeklärt, welche Form des Schlaganfalls vorliegt.
Wenn eine Durchblutungsstörung die Ursache des Schlaganfalls ist, das Zeitfenster seit Beginn der Symptome nicht zu lang ist und keine Gegenanzeigen bestehen, wird ein Medikament in die Vene verabreicht, welches das verstopfende Gerinnsel auflösen kann (= Lyse). Die Aussichten auf Erfolg sind umso größer, je früher nach Einsetzen der Symptome die Lyse durchgeführt wird.
Stroke Units
In ausgewählten Fällen kann das Blutgerinnsel mechanisch entfernt werden (= Thrombektomie). Die Thrombektomie wird als hochspezialisierte Zentrumsleistung mit dauernder Verfügbarkeit für die gesamte Steiermark am LKH-Univ. Klinikum Graz durchgeführt. Sie kann im Zeitfenster von bis zu sechs Stunden ab dem Schlaganfallereignis – nach neuesten Erkenntnissen und entsprechenden Voraussetzungen bis zu 24 Stunden nach dem Schlaganfall – durchgeführt werden. Dafür muss ein Verschluss großer hirnversorgender Gefäße vorliegen und eine Reihe weiterer Faktoren erfüllt sein.
Österreich ist im internationalen Vergleich sehr gut mit Stroke Units ausgestattet. Im Jahr 2017 wurden 90 Prozent der Patient*innen in einer Krankenanstalt mit Stroke Unit behandelt. In der Steiermark gewährleisten folgende fünf Stroke Units eine flächendeckende Versorgung:
Wenn keine Lyse oder Thrombektomie durchgeführt werden kann, geht es in der Akutbehandlung um die Vermeidung von Komplikationen und den frühest möglichen Beginn der Rehabilitation.