Mobile geriatrische Remobilisation (mobiREM) & Geriatrischer Konsiliardienst (GEKO)
Mit dem Programm mobiREM werden betagte Patient*innen im häuslichen Umfeld trainiert. Dies verbessert Mobilität und Selbständigkeit. Der Alltag wird zum Übungs- und Trainingsfeld, zugleich wird das Sturzrisiko gesenkt. Nach dem erfolgreichen Pilotprojekt wird derzeit am steiermarkweiten Ausbau der der abgestuften geriatrischen Remobilisation gearbeitet. Auch der geriatrische Konsiliardienst (GEKO) wird in mobiREM integriert.
Ambulante (mobile) geriatrischen Remobilisation (mobiREM)
Im Zeitraum 2017 bis 2022 wurde von der KAGes das Pilotprojekt der ambulanten (mobilen) geriatrischen Remobilisation (mobiREM) am Standort Hörgas des LKH Graz II umgesetzt. Das Besondere daran ist, dass für die Remobilisation Ressourcen des vertrauten und ständigen Wohnumfeldes genutzt werden, einschließlich der Angehörigen bzw. Bezugspersonen der Patient*innen. Bei der mobiREM kommt das mobile geriatrische Team zu den Patient*innen nach Hause und dieses wird zum Trainingsfeld. Ziel ist es, dass die Patient*innen die größtmögliche Mobilität und Selbstständigkeit im Alltag wiedererlangen.
Im Jahr 2022 wurden an 205 Patient*innen 3.549 Leistungen dokumentiert. Im Vergleich zur ersten Pilotprojektphase konnte in der zweiten Pilotprojektphase (2020 bis 2022) die Anzahl der Patient*innen mit abgeschlossener Therapie durchschnittlich um rund 15 Prozent gesteigert werden.
Aufgrund der positiven Ergebnisse der Evaluierung zum Pilotprojekt aus dem Jahr 2019 wurde ein strukturelles Planungskonzept für einen stufenweisen Ausbau eines derartigen Versorgungsangebots in der Steiermark erarbeitet. Ziel ist es, Patient*innen dem jeweiligen Bedarf entsprechend der am besten geeigneten Versorgungsform zur geriatrischen Remobilisation zuzuführen. Das mobile Versorgungsangebot soll zukünftig steiermarkweit zur Verfügung stehen, der Ausbau startet 2023. Der Umsetzungsplan:
- erste Ausbaustufe: Regionen Graz und Graz-Umgebung, Weststeiermark und Teile der Südoststeiermark
- zweite Ausbaustufe: Regionen Hochsteiermark und Oststeiermark
- dritten Ausbaustufe: Regionen Murau-Murtal sowie Liezen und Südsteiermark
Im Endausbau sind für die gesamte Steiermark rund 178 Therapieplätze für 2.295 erwartete mobiREM-Fälle pro Jahr vorgesehen. Für die organisatorische und administrative Umsetzung soll eine eigene zentrale Koordinationsstelle in der KAGes eingerichtet werden.

Geriatrischer Konsiliardienst (GEKO)
GEKO unterstützt mit seinen Konsiliar- und Beratungsangeboten Hausärzt*innen und Pflegende in Pflegeheimen bei der Betreuung erkrankter Pflegeheimbewohner*innen. Dadurch soll die Versorgungsqualität von geriatrischen Patient*innen weiterentwickelt und vermeidbare stationäre Aufnahmen – und damit verbundene belastende Krankenhaustransporte für Pflegeheimbewohner*innen – reduziert werden.
Seit Projektbeginn 2019 zeichnete sich nicht die erwartete Nachfrage nach diesen Angeboten ab. Zudem erschwerte COVID-19 die Arbeit der GEKO-Teams enorm. Auch während der pandemiebedingten, kostenneutralen Verlängerung des Projekts um ein weiteres Jahr wurden die Angebote nicht stärker in Anspruch genommen, weshalb es nach vierjähriger Laufzeit mit Ende 2022 in der bestehenden Form nicht fortgeführt wird.
Der Einsatz mobiler Dienste im Sinne einer integrierten Versorgungsstruktur wird zunehmend bedeutender. Teile der GEKO-Angebote werden daher in die neu aufgebauten Strukturen der ambulanten mobilen geriatrischen Remobilisation (mobiREM) eingegliedert.