Versorgung von Menschen mit Diabetes

Diabetes zählt zu den am weitesten verbreiteten Krankheiten in unserer Gesellschaft und betrifft derzeit etwa 600.000 Österreicher*innen, Tendenz steigend. Selbst wenn die Erkrankung zunächst oft unscheinbar erscheint, können unbehandelte oder schlecht kontrollierte Formen des Zustands schwerwiegende Folgeerkrankungen und Spätkomplikationen verursachen. Dazu gehören in erster Linie das Diabetische Fußsyndrom sowie Erkrankungen von Augen, Niere und Herzkreislaufsystem.

Umso wichtiger eine gezielte Versorgung der Betroffenen, wofür auch der Gesundheitsfonds Steiermark Projekte fördert.

Diabetes

Digitale Diabetes Assistenz in der Mobilen Pflege

Ein zentrales Element der Behandlung von Diabetes mellitus ist die Kontrolle des Blutzuckerspiegels (bis zu mehrmals täglich) sowie die darauf abgestimmte Therapie. Unter anderem erklärt dies, warum Diabetes bei über 65-Jährigen einer der häufigsten Gründe ist, die Hausarztpraxis aufzusuchen.

Angesichts der knapper werdenden Ressourcen im Bereich der praktischen Ärzt*innen sind innovative Versorgungskonzepte erforderlich. Ein solches wird seit 1. Juni 2023 durch die Klinische Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie der Medizinischen Universität Graz umgesetzt und vom Gesundheitsfonds Steiermark und der Sozialversicherung gefördert.

Das Projekt „Digitale Diabetes Assistenz in der Mobilen Pflege“ richtet sich an Typ-2-Diabetiker, welchen Insulin durch die Hauskrankenpflege verabreicht wird. Eingesetzt wird dabei das Gerät GlucoTab®, welches die nötige Insulindosis anhand der gemessenen Blutzuckerwerte berechnet. Dadurch kann die Anpassung der Insulindosis nicht nur durch den Arzt oder die Ärztin erfolgen, sondern auch von Pflegpersonen vorgenommen werden. So wird eine qualitativ hochwertige und zeitnahe patientenorientierte Versorgung unter Entlastung der niedergelassenen Allgemeinmediziner*innen sichergestellt.

MOKI – Mobile Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes

5-10% der Diabetiker leiden an Typ-1-Diabetes, welcher typischerweise schon im Kindes- und Jugendalter auftritt. In der Steiermark werden etwa 480 Kinder und Jugendliche in den Diabetes-Ambulanzen der Krankenanstalten Ges.m.b.H. in Graz und Leoben betreut.

Im Rahmen des am 1. Oktober 2023 gestarteten Pilotprojekts „Mobile Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes“, welches von der KAGes umgesetzt und von Gesundheitsfonds Steiermark und Sozialversicherung finanziert wird, werden Kinder und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes bzw. deren Bezugspersonen von der Mobile Kinderkrankenpflege betreut.

Diese verschafft sich vor Ort ein Bild, wie Patient*in und Angehörige mit der Erkrankung umgehen und bietet entsprechende Beratung an. So sollen Krankheitsverständnis und Akzeptanz der Erkrankung verbessert und akute als auch langfristige Komplikationen verringert werden. Dies kann dazu beitragen, die Belastung von Krankenhausambulanzen und stationären Einrichtungen zu reduzieren.