Steirischer Qualitätspreis Gesundheit – „SALUS“ 2017
Der Steirische Qualitätspreis Gesundheit – „SALUS“ wurde 2017 erstmals in drei Kategorien im Rahmen einer Abendgala in der Alten Universität Graz verliehen. Die Gewinner:
- Kategorie e-Health:
„virtuelle EBA – Interdisziplinärer Versorgungsnachweis Steiermark“ – Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. - Kategorie Gesundheitsförderung:
„ Gesunde Nachbarschaft – In Gemeinschaft älter werden“ – Frauengesundheitszentrum Graz - Kategorie Gesundheitsversorgung:
„Verbesserung für die konsequente Verfolgung systematischer Qualitätsarbeit“ – Caritas Marienambulanz
Kurzinformationen zu den Gewinner-Projekten
Kategorie Gesundheitsversorgung:
„Verbesserung für die konsequente Verfolgung systematischer Qualitätsarbeit“ – Caritas Marienambulanz
„Verbesserung für die konsequente Verfolgung systematischer Qualitätsarbeit“ – Caritas Marienambulanz
Die Marienambulanz ist ein einzigartiges Gesundheitsprojekt für Menschen, die im Schatten der Gesellschaft leben: Obdachlose, Flüchtlinge, Asylsuchende, Suchtkranke und Mittellose. Menschen aus dem In- und Ausland, mit und ohne Versicherungsschutz. In der Marienambulanz erhalten sie alle, ohne Unterschied und unentgeltlich, medizinische Betreuung und Medikamente. Mit Verständnis für Sprachbarrieren und der Hilfe von Dolmetscherinnen und Dolmetschern.
Gegründet wurde die Einrichtung 1999. Mehrere tausend Patientinnen und Patienten aus über 80 Herkunftsländern haben seitdem das niederschwellige Angebot in der Marienambulanz genutzt, das sich nunmehr als moderne, multiprofessionelle Ordination mit dem Status eines Ambulatoriums präsentiert.
Zur allgemeinmedizinischen Erstbetreuung sind Angebote wie etwa eine Frauensprechstunde, Psychiatrieordination oder spezielle Beratung von Suchtkranken gekommen. Mit der „Rollenden Ambulanz“ ist einmal wöchentlich ärztliche Hilfe zu Menschen in Notschlafstellen und öffentliche Plätzen unterwegs, die den Weg in die Ambulanz nicht schaffen.
Gesundheitslandesrat Christopher Drexler und GKK-Obfrau Verena Nussbaum mit den Gewinnern des „SALUS“ 2017 der Kategorie Gesundheitsversorgung
Neben der Gesundheitsversorgung bemüht sich die Initiative um Prävention sowie Integration und leistet Aufklären in kulturellen bis hin zu sozialrechtlichen Fragen. Möglich ist dies durch ein interdisziplinäres Team von Haupt- und Ehrenamtlichen, enge Vernetzung mit Sozialeinrichtungen in und außerhalb der Caritas und hohe Qualitätsstandards, die die Bedürfnisse von Patientinnen und Patienten sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern optimal berücksichtigen.
Kategorie Gesundheitsförderung:
„ Gesunde Nachbarschaft – In Gemeinschaft älter werden“ – Frauengesundheitszentrum Graz
„ Gesunde Nachbarschaft – In Gemeinschaft älter werden“ – Frauengesundheitszentrum Graz
Der Wohnort und das Umfeld haben einen wichtigen Einfluss auf die Gesundheit der BewohnerInnen. Denn Gesundheit wird von Frauen und Männern in ihrer alltäglichen Umwelt geschaffen und gelebt: dort wo sie spielen, lernen, arbeiten und lieben (Ottawa Charta 1986). Das Projekt Gesunde Nachbarschaft – In Gemeinschaft älter werden stärkt die Gesundheit von Frauen und Männern 50+ im Grazer Stadtteil Triester.
Es fördert den Austausch von BewohnerInnen im Stadtteil und ermutigt sie, kostenlose Aktivitäten und Angebote vor Ort zu entwickeln und umzusetzen sowie den Stadtteil nach ihren Bedürfnissen mitzugestalten. So wurde z.B. ein 50+Treff umgesetzt, bei dem man sich austauschen kann oder sich zu speziellen Themen informiert. Umgesetzt wurde das Projekt vom Frauengesundheitszentrum Graz gemeinsam mit dem Stadtteilzentrum Triester zwischen September 2015 und Mai 2017. Gefördert wurde das Projekt vom Fonds Gesundes Österreich und der Stadt Graz.
Gesundheitslandesrat Christopher Drexler und GKK-Obfrau Verena Nussbaum mit den Gewinnern des „SALUS“ 2017 der Kategorie Gesundheitsförderung
Kategorie e-Health:
„virtuelle EBA – Interdisziplinärer Versorgungsnachweis Steiermark“ – Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft m.b.H.
Im Notfall geht es oft um Sekunden. Dann zählen kurze Wege und klare Kommunikation zwischen Rettungstransport und Krankenhaus. Genau das ermöglicht die „virtuelle EBA“ (virtEBA). Das Kürzel steht für virtuelle Erstuntersuchung-Beobachtung-Aufnahme und bezeichnet eine webbasierte IT-Applikation, die den kürzesten Weg zur adäquaten medizinischen Versorgung ermittelt.
Und so funktioniert virtEBA: Vor der Abfahrt vom Einsatzort übermittelt der erstversorgende Rettungsdienst wichtige Daten wie Alter, Geschlecht, Behandlungsdringlichkeit und Diagnose über ein mobiles Gerät im Rettungsauto an den zentralen Server. Standardisierte Patientenzuweisungscodes erleichtern die Arbeit und sorgen für rasche, fehlerfreie und zielgerichtete Hilfe.
Der KAGes-Server verarbeitet die Informationen und meldet verfügbare Kapazitäten, nach Entfernung geordnet. Der Helfer bucht einen Versorgungsplatz und erfährt einen Augenblick später die voraussichtliche Ankunftszeit.
Gesundheitslandesrat Christopher Drexler und GKK-Obfrau Verena Nussbaum mit den Gewinnern des „SALUS“ 2017 der Kategorie Gesundheitsversorgung
Am Zielort kann man sich in der Zwischenzeit auf den Neuzugang vorbereiten, denn das System zeigt auch medizinische Fachbereiche und spezielle Behandlungsmöglichkeiten auf. Besonders NotfallpatientInnen profitieren von der Neuerung, da sie frühzeitig in der weiterbehandelnden Klinik angemeldet werden. Bei der Suche nach einem Programm, das die Auslastung vorhandener Kapazitäten in den Krankenhäusern optimiert, nutzte das Projektteam eine IT-Lösung aus Deutschland, die sich in der Praxis erfolgreich bewährt hatte. An der Adaptierung der Software beteiligten sich ExpertInnen aus dem landesweiten Gesundheitsnetzwerk: alle KAGes-Standorte, das Allgemeine Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, die Klinik Diakonissen, das Krankenhaus der Elisabethinen, das Marienkrankenhaus Vorau, die Unfallkrankenhäuser in Graz und Kalwang, der Katastrophenschutz des Landes Steiermark, der Gesundheitsfonds Steiermark, das Rotes Kreuz und IT-Fachleute.
Im Vorjahr wurde das System rund 50.000mal getestet. Kurze Wege und geringe Kosten für die Implementierung und den laufenden Betrieb sprechen dafür, dass in Kürze Hundertprozent aller Rettungstransporte über virtEBA abgewickelt werden.