Die präoperative Diagnostik (im allgemeinen Sprachgebrauch oft als „Narkosetauglichkeit“ bezeichnet) dient der frühzeitigen Erfassung von Risiken, welche während und nach der Operation auftauchen können. Ebenso der Einschätzung der grundsätzlichen Operationstauglichkeit von Patient*innen mit geeigneten Untersuchungen bei geplanten operativen Eingriffen.

Diese findet in der Steiermark im niedergelassenen Bereich, in Krankenhausambulanzen und teilweise auch im Rahmen eines stationären Aufenthaltes statt.

Die Analyse der verschiedenen Arten der präoperativen Untersuchung ergab keinen standardisierten Prozess, zudem wurden auch Untersuchungen durchgeführt, welche nicht für alle Patient*innen nötig waren, daher wurde die Bundesqualitätsleitlinie Präoperative Diagnostik (BQLL PRÄOP) erstellt. Seit 2018 wird die überarbeitete Version empfohlen.

Diese wurde im November 2011 als Qualitätsstandard gemäß Gesundheitsqualitätsgesetz von der Bundesgesundheitskommission zur österreichweiten Anwendung beschlossen. Sie gilt für geplante Eingriffe bei Erwachsenen. In der Zielsteuerung-Gesundheit wurde die Implementierung der BQLL PRÄOP vereinbart. Die Implementierung sollte auch bei der Verkürzung der Verweildauer im Krankenhaus vor geplanten Operationen unterstützen. Sowohl die leitlinienbasierte Festlegung, welche weiterführenden Untersuchungen nach dem Anamnesegespräch und klinischer Untersuchung erforderlich sind, als auch deren Durchführung erfolgen in der Krankenanstalt. Durch die flächendeckende Umsetzung des leitlinienkonformen präoperativen Prozesses ist eine qualitative Verbesserung der präoperativen Versorgung gelungen, die PatientInnen unnötige Wege und unnötige Untersuchungen erspart, jedoch sicherstellt, dass erforderliche Untersuchungen durchgeführt werden.