GESUND VERSORGT

Mädchen- und Frauengesundheit

Der Aktionsplan Frauengesundheit zielt u. a. darauf ab, die sexuelle Gesundheit und ein positives Selbstbild von Mädchen und Frauen zu fördern. Dies wird in der Steiermark seit Frühjahr 2023 mit zahlreichen Maßnahmen umgesetzt. Diese tragen dazu bei, ein Bewusstsein für Mädchen- und Frauengesundheit zu schaffen und gute Gesundheitsinformationen zu verbreiten.

Schwerpunkt Endometriose

Starke Schmerzen während der Periode, psychische Belastung und viele Termine bei unterschiedlichen Ärzt*innen – aber keine Diagnose. Das beschreibt die Geschichte von vielen Betroffenen mit Endometriose. Es handelt sich dabei um eine der häufigsten Erkrankungen des Unterleibs bei Frauen. Laut Schätzungen leidet jede zehnte Frau im fortpflanzungsfähigen Alter unter Endometriose. In Österreich gibt es jährlich etwa 4.000 Neuerkrankungen.

Einen authentischen Einblick in die Erkrankung gibt der Dokumentarfilm „nicht die regel“, der auf Initiative des Gesundheitsfonds Steiermark seit Juni 2023 in steirischen Bezirken präsentiert wird. Umgesetzt wird die Bezirkstour in Kooperation mit dem Dachverband der Steirischen Frauen- und Mädchenberatungsstellen. Auch Podiumsdiskussionen zur Endometriose-Versorgung in der Steiermark mit Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß, Ärzt*innen und Vertreter*innen von Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen sind Teil der Veranstaltungen.

Begleitend dazu werden auf www.gesund-informiert.at/endometriose verständliche und qualitätsgeprüfte Fakten rund um das Thema Endometriose zur Verfügung gestellt. Auch eine Übersicht der Ansprechpartner in den steirischen Bezirken ist auf dieser Website zu finden.

Endometriose - Filmsujet "nicht die regel"

Schwerpunkt Essstörungen

„DeESSkalation – Gemeinsam gegen Essstörungen“

Schätzungen zufolge erkranken rund 200.000 Frauen in Österreich im Laufe ihres Lebens an einer Essstörung. Für das Umfeld der Betroffenen ist es nicht immer einfach, mit der Erkrankung umzugehen. Auch bei Pädagog*innen, Ärzt*innen, Psychotherapeut*innen, Diätolog*innen bestehen oft Unsicherheiten. Umso wichtiger ist daher eine qualifizierte Schulung von Fachkräften, die regelmäßig mit Mädchen und Frauen in Kontakt stehen. Dadurch können Unsicherheiten und Ängste abgebaut und eine kompetente Betreuung der Betroffenen gewährleistet werden. Genau hier setzt das Projekt „DeESSkalation – Gemeinsam gegen Essstörungen“ an. Dieses wurde vom Gesundheitsfonds Steiermark initiiert und wird von LeLi Tageszentrum für Menschen mit Essstörungen seit Juni 2023, bis vorerst Juni 2024 umgesetzt.

Ziel ist es, Essstörungen zu entstigmatisieren und Wissen zu vermitteln – durch breit aufgestellte Informations- und Öffentlichkeitsarbeit. Angehörige und Fachkräfte sollen in Bezug auf das Thema Essstörung sensibilisiert und umfassend informiert werden, damit Ängste/Unsicherheiten im Umgang mit dieser Erkrankung reduziert werden können.

Umgesetzt werden soll auch eine Informationsplattform, auf der Behandlungsmöglichkeiten in der Steiermark übersichtlich dargestellt werden.

Mehr über das Projekt und die Veranstaltungstermine erfahren …

Präventionsarbeit in Volksschulen

Eine weitere Maßnahme, die zur Prävention von Essstörungen beiträgt, ist das Projekt „Mich und meinen Körper mögen“ in Volksschulen. Dieses wird von VIVID – Fachstelle für Suchtprävention im Auftrag des Gesundheitsfonds Steiermark umgesetzt.

Das Projekt sensibilisiert Pädagog*innen, Schüler*innen, Eltern und Bezugspersonen zum Thema Prävention von Essstörungen. Außerdem wird aufgezeigt, wie wichtig es ist, Lebenskompetenzen zu fördern.

Einstellungen und Gedanken zum Essen werden reflektiert, auch der Einfluss von Medien wird dabei behandelt und die Schüler*innen für unrealistische Körperdarstellungen sensibilisiert. Da Essen und Gefühle oft schon sehr früh miteinander verknüpft werden, liegt ein weiterer Fokus auf dem Umgang mit Gefühlen. Essen soll nicht eingesetzt werden, um Emotionen zu regulieren oder Zuwendung zu ersetzen.

Teil des Projekts sind Beratungen und Reflexionstreffen für Lehrkräfte, Workshops für Schüler*innen sowie Vorträge für Eltern und Bezugspersonen.

Mehr über das Projekt erfahren …

Aktuelles:

Presseinfo vom 11.10.2023 (Vorstellung der Projekte von LeLi und VIVID)

Schwerpunkt Menstruation

Die Periode ist ein natürlicher Vorgang im weiblichen Körper und Zeichen der Gesundheit. Dennoch ist sie häufig ein Tabuthema. Um einen positiven und selbstbestimmten Umgang mit der Menstruation zu fördern, hat der Gesundheitsfonds Steiermark im Rahmen eines Projekts 120 Menstruationsboxen mit kostenlosen Menstruationsprodukten an 20 steirische Schulen verteilt. Das Pilotprojekt lief von März bis Mai 2023.

Die Menstruationsboxen enthalten QR-Codes zu Informationen rund um das Thema Periode auf „Gesund informiert“, der Plattform für vertrauenswürdige Hard Facts zu Gesundheitsthemen. Auf www.gesund-informiert.at/gesundheitsthemen/periode werden häufigsten Fragen zur Periode beantwortet, Mythen thematisiert sowie Links und Kontaktadressen für nähere Infos zusammengefasst. Auch Tipps für Erste Hilfe bei Regelbeschwerden sind online zu finden. Und da auch alle jene, die nicht menstruieren, Menschen mit Periode unterstützen können, sind auch für diese Zielgruppe Tipps und Infos auf der Website dargestellt.

Teil des Projekts waren auch Workshops für Mädchen und Multiplikator*innen, die an zehn Schulen stattfanden. Ziel war dabei, die Teilnehmerinnen in ihrer Gesundheitskompetenz im Umgang mit Zyklus und Menstruation zu stärken sowie einen selbstbestimmten Umgang mit Beschwerden zu fördern. Mädchen konnten dabei offen über ihre Tage sprechen, Erfahrungen teilen und Fragen stellen. Eine Befragung unter den Teilnehmerinnen zeigte, dass sich 64 Prozent eine Normalisierung bzw. Enttabuisierung der Thematik und mehr Verständnis durch Dritte wünschen.

Eine breite Sensibilisierung zum Projekt erfolgt zudem über Awareness-Plakate und Sticker in den Schulen. Insgesamt wurden rund 4.200 Mädchen und Burschen mit den Maßnahmen erreicht.

Menstruationsbox