Ideensammlung Pflegeeinrichtungen und Seniorenresidenzen

Dem Körper etwas Gutes zu tun ist wichtig – in jedem Lebensalter.

Auf der folgenden Seite finden Sie anregende und gut umzusetzende Ideen für genussvolles Essen und Trinken für die Betreuung älterer Menschen.

Die angeführten Vorschläge wurden

  • teils aus den Steckbriefen steirischer Heime entnommen,
  • teils stammen sie aus den Interviews mit Heimen, die im Zuge der der Studie „Essen und Trinken in steirischen Pflegeheimen“ durchgeführt wurden.
  • Darüber hinaus wurden vereinzelt auch zusätzlich Ideen aus anderen Bundesländern recherchiert.

Diese Ideen sollen Sie in Ihrer täglichen Arbeit unterstützen und auch die Umsetzung der steirischen Mindeststandards in der Gemeinschaftsverpflegung erleichtern. Darüber hinaus möchten wir hier die Möglichkeit zur Vernetzung schaffen.

Steckbriefe zur Vernetzung

Im Zuge der Initiative GEMEINSAM G´SUND GENIESSEN werden Steckbriefe zu steirischen Pflegeeinrichtungen gesammelt, die Ihre gesunden Ideen präsentieren und zur Vernetzung bereitstehen. Folgende Einrichtungen sind bis jetzt dabei:

Wenn Sie Interesse haben, ebenfalls hier vertreten zu sein, dann nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf! Wenn Sie eine Idee einbringen möchten bzw. zur Vernetzung bereitstehen, können Sie diese Steckbriefvorlage ausfüllen und an uns schicken.

Weitere kunterbunte Ideen aus der Praxis

Im Folgenden werden Vorschläge und Ideen aufgelistet, welche bereits in unterschiedlichen Heimen zur Anwendung kommen. Vielleicht ist auch für Sie eine passende neue Idee dabei, die Sie dabei unterstützt, Ihre Verpflegung zu optimieren bzw. die steirischen Mindeststandards in der Gemeinschaftsverpflegung  umzusetzen.

Eine gute Verpflegung, die alle zufriedenstellt, muss viele unterschiedliche Bedürfnisse berücksichtigen. Damit dieser Balanceakt gut funktionieren kann, braucht es Rahmenbedingungen bzw. auch ein Verpflegungsleitbild. Dies ist die einfachste und effektivste Art seine Verpflegung nach „außen“ und „innen“ zu kommunizieren. Der Stellenwert der Verpflegung  bzw. die Philosophie der Einrichtung in Bezug auf die Verpflegung wird klargestellt. Aufbauend auf dem Leitbild kann dann ein Konzept erstellt werden.

Wie kann ein Verpflegungskonzept/-leitbild zu den steirischen Mindeststandards aussehen und wie geht man konkret die Umsetzung an?

Im Handbuch zur Implementierung der steirischen Mindeststandards wird genau beschrieben, wie ein Verpflegungskonzept/-leitbild entstehen kann. Darüber hinaus werden zwei spezifische Beispiele gegeben.

Siehe: Handbuch-GGG-Gemeinsam-Essen.pdf (gesundheitsfonds-steiermark.at) (Seite 20-25)

Ein weiteres Beispiel eines Verpflegungskonzeptes finden Sie hier.

Denken Sie bitte daran, dass Sie auch im Rahmen einer geförderten Beratung durch GEMEINSAM G´SUND GENIESSEN an Ihrem Verpflegungsleitbild/-konzept arbeiten können.

Die Diätologin Marianne Reitbauer berichtete in einem Netzwerktreffen 2019 des Gesundheitsfonds Steiermark über Maßnahmen zur gesunden Ernährung und zeigte den Aufbau der Ernährungsteams in den GGZ auf. So gibt es pro Haus eine*einen Ernährungsbeauftragte*n der aus der Pflege (oder aus einem anderen Bereich). Diese Person hat – unterstützt durch die Pflegedienstleitung – personelle Ressourcen für das Thema Ernährung und bildet sich auch dazu weiter (z. B.wurde der kostenlose Online-Fortbildungskurs „Mangelernährung bei älteren Menschen“ absolviert). Die Ernährungsbeauftragten achten auf die tatsächliche Durchführung von diätologischen Interventionen und führen z. B. auch das Mangelernährungsscreening durch.

Die Diätologin kommt 1 x pro Monat für mindestens 3 Stunden ins Haus und bespricht mit der zuständigen Ernährungsbeauftragten die Interventionen und passt sie bei Bedarf an. Auch neue Interventionen werden besprochen.

Die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Netzwerktreffen im Dezember 2019:
* 1,25 Dienstposten aus der Diätologie sind für rund 400 BewohnerInnen zuständig. Damit die Versorgung gut funktioniert, gibt es die Ernährungsteams.

Folgende Erfolgsfaktoren können dafür genannt werden:

*Diätologie begeistert Pflege und Ärzte für das Thema Ernährung – teilweise durch die Durchführung von Projekten, wie die Einführung von Natursäften oder dem Betthupferl. (Das ist eine proteinreiche Abendmahlzeit. Das Betthupferl: Eine Portion mit je 5 g Eiweiß bestehend aus Skyr, laktosefreiem Topfen, Joghurt und Geschmack).

*Das Ernährungsthema wird „von oben“ mitgetragen

*Es gibt eine offene Gesprächskultur

*Wichtig ist es, Personen von der Breikost über die Weichkost wieder zur Normalkost zurückzuführen. So kann z. B. ein ungewollter Gewichtsverlust dazu führen, dass die Zahnprothese nicht mehr passt und Breikost notwendig ist. Durch eine Gewichtszunahme kann dann wieder Normalkost gegessen werden.

Eine gute Möglichkeit, um die jeweiligen Lieblingsspeisen der Bewohner*innen vorzustellen – und damit die Kommunikation anzuregen – ist die Präsentation dieser in der Hauszeitung, wie etwa beim Augustinerhof in Fürstenfeld.

Partizipation ist wichtig! Auch im höheren Alter möchte man noch mitentscheiden, was man isst. Ein Miteinbeziehen in die Lebensmittelauswahl erhöht nicht nur die Freude am Essen, sondern auch das Wertigkeitsgefühl der zu betreuenden Menschen und somit die Lebensqualität. In unterschiedlicher Weise findet ein Miteinbeziehen der Essenswahl in Heimen statt. Beispiele dafür:

Bei der Auswahl saisonaler und regionaler (Bio-)Lebensmittel wird den BewohnerInnen gezeigt, woher das Essen auf ihren Tellern kommt.

Traditionen sind wichtig und sollten aufrechterhalten werden. In der Essbiografie wird erhoben, auf welche traditionelle Feste im Leben besonders wertgelegt wurde. Diese Feste können auch im Pflegeheim gelebt werden:

  • Grillfeste jeglicher Art, inkl. Lagerfeuer / Feuerschale
  • Buffet vom Buschenschank im Heim oder Besuch einer Buschenschank (Beispiel: Pflegeheim Nestelbach)
  • Oktoberfest und Weißwurst / Kastanien braten und Sturm trinken
  • Geburtstage und Namenstage (mit dem Familien- und Freundeskreis) feiern, mit ggfs. Geburtstagstorte und / oder Wunschmenü
  • Weihnachtsschmaus, Bratapfel, Weihnachtskekse essen; Glühwein trinken
  • Krampuskränzchen (Beispiel: Augustinerhof in Fürstenfeld)
  • Silvesterbrunch
  • Osterjause mit Weihfleisch
  • Muttertag / Vatertag (Beispiel: Seniorenhoamat Lassing)
  • Erntedankfest / Herbstfest Volkshilfe (Beispiel: Seniorenzentrum Weiz)
  • Cocktail- oder Eisparty im Sommer
  • Thementage: Fitnesstag, Apfeltag, Kräutertag
  • Kaffeekränzchen am Sonntag (zum Beispiel nach dem Gottesdienst)
  • Maibaumfest (aufstellen / umschneiden) (Beispiel: Seniorenhoamat Lassing)
  • Parkfest
  • Faschingsfest (Beispiel: Volkshilfe Heime Steiermark)
  • Regionaltag (Brennsterz, Rübenstrudel, Hollunderstrauben, Grillhenderl, Saure Suppe)
  • Festessen „Goldene Hochzeit“
  • „Woaz brotn“

Das Errichten und Pflegen eines Hochbeetes, einer Kräuterspirale oder eines Naschgartens fördert die Gemeinschaft. Weisheiten und Erfahrungen in Bezug auf Garten und Natur können ausgetauscht werden. Dies animiert die Menschen zum Mitarbeiten und wird bereits in mehreren Einrichtungen umgesetzt (Beispiel Caritas Wohnheim FernitzVolkshilfe Seniorenzentrum Bad Aussee).

Ältere Menschen besitzen ein ganzes Repertoire an Rezepten. Einige von diesen wertvollen Rezepten können gemeinsam im Heim ausprobiert werden.

Werden alte Gewohnheiten beibehalten, fällt vielen älteren Menschen der Umstieg in eine neue Umgebung leichter. Dies kann bereits durch einfache Maßnahmen erfolgen:

  • Vor dem Essen ein Gebet sprechen
  • Sonntag- und feiertags den Tisch speziell decken
  • Dekoration der Tische nach Jahreszeit und kulturellen Festen

Das Wohn- und Pflegeheim Augustinerhof in Fürstenfeld sowie das Haus Kindberg im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag sind beispielsweise steirische Pflegeheime, welche den „Grünen Teller“ führen.

Und in Wien tragen beispielsweise die 30 Frischküchen der „Häuser zum Leben“ das Österreichische Umweltzeichen.

Im Zuge der Beratungsmöglichkeit von GEMEINSAM G´SUND GENIESSEN  wurden seit 2016 schon über 160 Einrichtungen beraten (Stand 2021). Darunter mehr als 40 steirische Pflegeheime.

Nutzen Sie auch diese Möglichkeit für sich und Ihre Qualitätssicherung!

Link: Förderungen im Bereich Ernährung – Gesundheitsfonds (gesundheitsfonds-steiermark.at)

Speisekarte für den Tisch

Ein altersgerechter Speiseplan ist eine Anforderung aus den steirischen Mindeststandards in der Gemeinschaftsverpflegung. Ein altersgerechter Speiseplan heißt nicht nur, dass Speisen am Speiseplan stehen, die gut schmecken, gut ankommen und noch dazu gesundheitsförderlich sind. Ein altersgerechter Speiseplan muss auch optisch so aufbereitet werden, dass er ohne Probleme gelesen werden kann.

Je nachdem wie der Speiseplan zur Verfügung gestellt wird, gibt es dabei verschiedene Herausforderungen zu beachten. Dazu gehört beispielsweise beim ausgehängtem Speiseplan insbesondere die Schriftgröße oder das Merken der Speisen (was gibt es wann?).

Tipps für die Speisekartengestaltung:

  • Nutzen Sie eine serifenlose Schrift. Diese ist leichter zu lesen. Gut geeignet ist z.B. Arial. Vermeiden Sie beispielsweise kursiv.
  • Schreiben Sie groß genug. Die Schriftgröße sollte bei SeniorInnen mindestens 12pt (direkt vor einem liegend). Bei aufgehängten Speiseplänen ist eine größere Schrift von Nöten! Testen Sie die Lesbarkeit am besten mit Ihren BewohnerInnen.
  • Wählen Sie eine gute Schriftfarbe. Wählen Sie eine Schriftfarbe, die sich gut vom Untergrund (von der Blattfarbe) abhebt bzw. einen guten Kontrast zum Papier darstellt. Wir empfehlen eine schwarze Schrift auf hellem Hintergrund.
  • Wählen Sie ausreichende Zeilenabstände. Begrenzen Sie Farben bzw. Schriftarten.
  • Maximal 3 verschiedene Schriftarten/Farben sollten verwendet werden. Denken Sie daran: warme, gedämpfte Farben wirken einladend.
  • Bebildern Sie Ihre Speisekarte. Wählen Sie Bilder, die für die Altersgruppe passend sind!
  • Denken Sie bei beim Aufhängen Ihrer Speisepläne auch an RollstuhlfahrerInnen.

Hinweis: Haben Sie diese Punkte bisher noch nicht berücksichtigt, dann nehmen Sie sich etwas Zeit und designen für sich eine passende Vorlage. Überlegen Sie sich, was zu Ihnen passt bzw. wie Sie sich präsentieren möchten und wählen Sie danach Ihr Design und Ihre Farben. Wichtig: Binden Sie Ihre BewohnerInnen bestmöglich in diesen Vorgang ein und lassen Sie diese Ihre Speisekarten – zumindest 1 x nach Erstellung/pro Jahr – „Korrektur“ lesen.

Beschreiben Sie Ihre Speisen mit einfachen Worten, aber ausführlich. Lassen Sie Ihre KundInnen durch eine umfangreichere Beschreibung der Speisen wissen, was sie zum Essen angeboten bekommen. Berücksichtigen Sie hier auch die Vorgaben aus den steirischen Mindeststandards:

  • Nicht übliche bzw. eindeutige Bezeichnungen, wie z.B. „Jägerart“ (mit Pilzen in Rahmsauce), sind zu erläutern. Weiters kann z.B. eine klare Suppe vegetarisch sein, muss es aber nicht. Rindsuppe mit Kräuterschöberl oder klare Gemüsesuppe mit Kräuterschöberl ist hier schon eindeutiger.
  • Bei Fleisch, Fleischerzeugnissen und Wurstwaren muss die Tierart, von der sie stammen, im Speiseplan angeführt werden, wie z. B. Cordon bleu vom Schwein/vom Kalb/von der Pute oder Nudelauflauf mit Putenschinken.
  • Allgemeine Bezeichnungen wie „Tagessuppe“, „Dessert“ usw. reichen nicht. Machen Sie genauere Angaben, wie z.B. „Zucchinicremesuppe“ bzw. „Apfelschlankel“, „Orangen-Topfencreme“ etc.
  • Wenn Alkohol oder -aromen in Speisen oder Gerichten enthalten sind, ist dies deutlich zu kennzeichnen. Achtung: Für Kinder und Jugendliche dürfen solche Speisen nicht angeboten werden!
  • Wählen Sie bekannte Namen. Ist Ihren KundInnen der Name Bananen-Smoothie noch nicht gut geläufig, dann benennen Sie das Getränk um (z.B. in Bananen-Buttermilch).
  • Wählen Sie die passende Informationsmöglichkeit, um über die enthaltenen Allergene zu informieren. Geben Sie schriftlich oder mündlich über die enthaltenen Allergene Auskunft.

Zusätzlich zum ausgehängten Speiseplan kann deshalb eine attraktive Tisch-Speisekarte eine Idee sein, um Ihre KundInnen noch besser über Ihr Angebot zu informieren. Diese Speisekarte kann durch den Spruch der Woche oder durch die Vorstellung von regionalen Lieferanten ergänzt werden. Zeigen Sie Ihr Engagement! Darüber hinaus ist natürlich auch eine Speise- und Getränkekarte auf einer barrierefreien Homepage eine Idee.

Nutzen Sie unsere Musterspeisekarte!

Wir haben für Sie eine altersgerechte Muster-Speisekarte erstellt, die am Tisch aufliegen kann. Diese Muster-Speisekarte entstand im Rahmen eines Folgeprojektes zur Studie „Essen und Trinken in steirischen Pflegeheimen“ und wurde von der Fach- und Koordinationsstelle Ernährung des Gesundheitsfonds Steiermark in Abstimmung mit der FH JOANNEUM, Institut für Diätologie erarbeitet wurde.

  • GGG Menükarte Bogen 2 (Vorne)

    Anleitung:

    • Befüllen Sie die Muster-Speisekarte im Anschluss mit Ihren Inhalten (Speiseplan, Spruch des Tages) bzw. adaptieren und ergänzen Sie bei Bedarf.
    • Drucken Sie die Muster-Speisekarte auf einem etwas dickeren Papier aus und verteilen Sie diese auf den Speisetischen. Der Ausdruck funktioniert folgendermaßen:
      • A4-Bogen „1″: Zuerst drucken Sie die Seite „GGG Menükarte Bogen 1 (Vorne)“ auf ein A4-Blatt. Dann drehen Sie es um und drucken auf die Hinterseite die Seite „Menükarte Bogen 1 (Hinten)“.
      • A4-Bogen „2″: Dann drucken Sie auf ein neues A4-Blatt die Seite „Menükarte Bogen 2 (Vorne)“. Danach drehen Sie auch dieses um und drucken auf die Hinterseite des Blattes „Menükarte Bogen 2 (Hinten)“.
    • Sie können die beiden bedruckten Bögen nun zusammenheften.

Unabhängig wie Sie Ihre Speisekarten optisch gestalten, ist insbesondere im Pflegeheim Folgendes beim Servieren wichtig:

  • Informieren Sie Ihre Bewohner*innen, wenn das Essen serviert wird. Beschreiben Sie, wohin der Teller gestellt wird.
  • Beschreiben Sie zumindest 1 x pro Tisch, was gerade serviert wird bzw. was sich auf dem Teller befindet.
  • Lesen Sie auf Wunsch die Speisekarte vor.
  • Informieren Sie sich über die ausgegebenen Speisen. Sie können so etwaige Fragen zu den Speisen besser beantworten.

Essbiografie

Unverständliche Handlungen und Verhaltensweisen können für Außenstehende erklärbar und nachvollziehbar gemacht werden: durch das Wissen um die individuelle Essbiografie. Dabei geht es nicht nur allein um die Lieblingsspeise oder Unverträglichkeiten, sondern es geht weit über den Tellerrand hinaus. In der Kindheit geprägte Gewohnheiten, Erinnerungen und Erfahrungen begleiten uns ein Leben lang. Im Moment des Essens können sie wieder lebendig gemacht werden. Auch die Zeit in der die Personen hineingeboren wurden und aufgewachsen sind, welche Ereignisse und Entwicklungen sie in Bezug auf Essen und Trinken miterlebt haben, nehmen Einfluss auf deren Essgewohnheiten. Vor allem bei Menschen mit psychischen und dementiellen Veränderungen kann ein bekanntes Essmuster Erinnerungen an früher wecken sowie das Wohlbefinden und die Lust am Essen wieder steigern. Eine im Alter häufig vorkommende Mangelernährung kann vorgebeugt oder (mit-)therapiert werden.

Eine Essbiografie ist ein Grundstein einer bedarfs- und bedürfnisgerechten Verpflegung von älteren Menschen: Sie schafft Vertrauen und Verständnis zwischen den zu Pflegenden und dem Personal, baut Hemmschwellen ab und erleichtert durch eine bessere Organisation und Struktur den Arbeitsalltag in Pflegeeinrichtungen. Die Berücksichtigung der essbiografischen Daten, in Kombination mit der Einhaltung der sonstigen steirischen Mindeststandards erhöht die Versorgungsqualität in Pflegeheimen und wirkt sich positiv auf das Wohlbefinden aller Beteiligten aus.

  • Herkunft, Religion, kulturelle und ethische Besonderheiten, berufliche Tätigkeit, üblicher Tagesablauf.
  • Ess- und Trinkgewohnheiten sowie deren Verteilung über den Tag, die Woche, das Jahr. Wann gab es warmes oder kaltes Essen, oder besondere Gerichte (Sonntag, Ostern, Weihnachten)?
  • Essrituale zu gewissen Anlässen, wie z. B. Mehlspeisen an Namens- und Geburtstagen.
  • Gab es gemeinsame Mahlzeiten?
  • Wurde während des Essens Radio gehört oder lief der Fernseher?
  • Welche Getränke gab es zu den Mahlzeiten?
  • Besondere Vorlieben seit der Kindheit?
  • Lieblingsspeisen und -getränke (regionaler, saisonaler Bezug)?
  • Individuelle Abneigungen und Unverträglichkeiten, Krankheiten?

In vielen Fällen sind Interviews zur Erhebung der Essbiografie nicht mehr oder nur eingeschränkt möglich. Das Einbeziehen von Personen aus dem Familien- und Freundeskreis, aber auch hilfreiche Angaben und Beobachtungen vom zuständigen Ärzte- und Pflegeteam können wichtige Informationen zur Essbiografie liefern.