Gesund und günstig kochen: (Wie) schaffe ich das?

Man spürt es selbst bzw. wird es auch in Untersuchungen (AK-Check; VKI) gezeigt: Die Lebensmittelpreise haben  teilweise erheblich angezogen.  Umso wichtiger daher, beim Einkauf genauer hinzuschauen.

Aber kann man auch günstig und gesund kochen bzw. einkaufen? Immerhin sind Bio-Produkte und Obst und Gemüse doch sehr teuer? Wir zeigen Ihnen, wie Sie sich günstig UND gesund ernähren können.

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gesund und günstig kochen Linsensalat

Was ist überhaupt eine gesunde Ernährung?

Muss man jeden Tag exotisches Superfood genießen, Smoothies kaufen, ausschließlich Bio essen oder sich sogar vegan ernähren, um gesund zu bleiben? Die Antwort aus wissenschaftlicher Sicht: Nein! Und weiters: Vermeiden Sie es, einzelne Lebensmittel als „gesund“ oder „ungesund“ zu bezeichnen. Jedes Lebensmittel kann Teil einer gesunden Ernährung sein, es kommt nur auf die Mischung an.

Das Mischungsverhältnis:

  • Viel regionales, saisonales Gemüse und Obst, ausreichend Erdäpfel/Getreide, gute Fette und Öle sowie Milch/Milchprodukte sollten sich täglich am Teller finden. Dazu kommen im Wochenverlauf noch gesundheitsförderliche Hülsenfrüchte (Erbsen, Bohnen, Linsen) und Eier. Wer möchte, ergänzt das Angebot durch guten Fisch und Fleisch. So funktioniert klimafreundlicher und gesunder Genuss!
  • Natürlich darf auf gesunde Getränke nicht vergessen werden. Am besten greift man hier zu Wasser bzw.  zu kalorienarmen/alkoholfreien Getränken.
  • Und schließlich, es darf auch genascht und gesnackt werden! Hier kommt es ganz besonders auf die Menge an. Es sollte nur selten Lebensmittel mit viel Fett, Zucker und Salz oder Getränke mit viel Zucker geben.

Hier geht es zu den genauen Mengenangaben –> neue österreichische Ernährungsempfehlungen.

Hier geht es zum steirischen Saisonkalender

Ob Bio auch wirklich gesünder ist, darüber wird nach wie vor heiß diskutiert. Biologisch produzierte Lebensmittel sind aber meist umweltfreundlicher, denn die biologische Landwirtschaft verzichtet auf leichtlösliche Mineraldünger sowie auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel. Außerdem bekommen die Tiere unter anderem mehr Auslauf (generell höherer Tierwohlstandard) und Gentechnik ist generell verboten, genauso wie vorbeugende Antibiotikagaben. Weiters dürfen Zusatzstoffe bei der Verarbeitung nur sehr eingeschränkt verwendet werden. Wer kein Freund vieler Zusatzstoffe ist, greift so besser zu Bio.

Wo Sie regionale (Bio-)Lebensmittel finden, können Sie hier sehen.

Mehr zum Thema Bio erfahren Sie in der Publikation vom FIBL (Forschungsinstitut für Biologischen Landbau) , 2021 Nachhaltigkeit und Qualität
biologischer Lebensmittel

Ist eine gesunde Ernährung nicht viel teurer als eine übliche Ernährung?

Viele Einrichtungen haben sich dem Thema angenommen und sie kommen alle zu dem gleichen Ergebnis. Eine gesunde Ernährung kann in etwas gleich viel kosten, wie eine übliche Ernährung bzw. ist sogar günstiger.

Unter anderem hat auch die Fach- und Koordinationsstelle Ernährung des Gesundheitsfonds Steiermark mit der Arbeiterkammer schon 2016 eine Studie durchgeführt. Diese zeigt ganz klar: Günstig und gesund kochen ist möglich! Denn eine gesunde Ernährung kann ungefähr gleich viel kosten wie eine übliche Ernährung.

  • Es gab zwar Mehrkosten durch die größeren Mengen an Gemüse und Obst sowie an Milchprodukten, Getreideprodukten und Fisch. Diese können aber durch eine Reduktion bei Fleisch & Wurst sowie bei den Getränken und den Süßigkeiten ausgeglichen werden.
  • Konkret kostet die berechnete gesunde Ernährung für einen Erwachsenen im Durchschnitt um 8 Prozent mehr als die berechnete übliche Ernährung.
    • gesunde Ernährung: mit 5 Portionen saisonales Gemüse/Obst am Tag sowie reichlich Vollkornprodukten, aber mit maximal 3 Fleisch/Wurst pro Woche. Keine Limonaden oder Alkohol. Für den süßen Gusto: etwas Schokolade und Studentenfutter
    • übliche Ernährung: wenig Gemüse/Obst, reichlich Fleisch/Wurst. Etwas Limonaden und regelmäßig Süßigkeiten/Mehlspeisen sowie Alkohol.

2019 wurde von FiBl, dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau im Auftrag von WWF Österreich eine weitere Studie veröffentlicht. Die Studie BIO, GESUND UND LEISTBAR – GEHT DAS? Auswirkungen eines geänderten Einkaufverhaltens auf Kosten und Klimawandel zeigte, dass durch den Umstieg auf einen gesunden Warenkorb, Kosten beim Einkauf eingespart werden können.

  • Diese Kostenersparnis ermöglicht es, in der Folge sogar bis zu 70 Prozent des Einkaufs in Bio-Qualität zu tätigen (ohne dass man unterm Strich dann mehr ausgegeben hat).

Darüber hinaus gibt es z. B. die Studie der Universität Oxford, die 2021 veröffentlicht wurde.

  • Diese Studie  fand  heraus, dass eine rein pflanzliche bzw. eine vegetarische Ernährung in Ländern wie den USA, dem Vereinigten Königreich, aber auch in ganz Westeuropa am günstigsten sein kann (bis zu einem Drittel günstiger!) Aber auch die flexitarische Ernährung (hier wird nur sehr wenig Fleisch/Fisch gegessen) senkt die Kosten der Lebensmittel-Rechnung (bis zu 14 Prozent). Kein Wunder, sind Hülsenprodukte ja auch die günstigsten Lieferanten von Eiweiß.

Auch der Artikel „Pflanzenbetonte Ernährung. Finanzielle Belastung oder Einsparungspotenzial“ aus 2020 beschreibt zwei Studien.

  • In einer Studie wurden Mehrkosten festgestellt, in der andern war die vollwertige Ernährung günstiger als die damit verglichene Mischkost. Festgehalten wird im Artikel dementsprechend, dass es vor allem  auf die haushälterische Kompetenz ankommt (und weniger auf die gewählte Kostform). Es geht darum wie geschickt wir einkaufen können und wie nachhaltig wir mit dem Inhalt unserer Kühlschränke und Speisekammern umgehen.

2022 wurde auch eine deutsche Studie veröffentlicht. Hier wurden die Lebensmittelkosten bei vegetarischer, veganer und omnivorer Kinderernährung verglichen.

  • 390 Drei-Tage-Verzehrswiegeprotokolle wurden von 6- bis 18-jährigen ausgewertet. Das Ergebnis: die vegetarische Ernährungsweise war mit den geringsten Lebensmittelkosten verbunden, die vegane und omnivore Ernährung unterschieden sich nicht wesentlich.

Wie viel wird in Österreich/in der Steiermark für Lebensmittel ausgebeben?

€ 4.608,- geben wir im Durchschnitt pro Jahr und Haushalt in der Steiermark für gekaufte Lebensmittel aus. (Erhebung 2019/2020; die Konsumerhebung erfolt alle 5 Jahre durch die Statistik Austria)

Allerdings: € 400,- und mehr landen davon im Restmüll.

Weniger gute Lebensmittel wegwerfen, hat demnach ein enormes Potential um gut und günstig zu essen bzw. sich mit dem ersparten Geld zum Beispiel hochwertige regionale (Bio)Fleischprodukte zu kaufen.

Gesund und günstig kochen Haushaltsbudget

Alle 5 Jahre veröffentlicht die Statistik Austria eine Konsumerhebung. Diese zeigt die Aufteilung der Ausgaben der privaten Haushalte. Die letzte Konsumerhebung fand 2019/20 statt.

  • Diese Erhebung zeigte, dass Haushalte im österreichischen Durchschnitt € 392,-/Monat  für Lebensmittel ausgeben (Speisen und Getränke, exkl. Außer-Haus-Konsum und Alkohol). Das sind 12,1 % der gesamten Haushaltsausgaben. Die Haushaltsgröße wurde mit 2,2 Personen berechnet. Für Café/Restaurant wurden zusätzlich pro Haushalt € 194,- ausgegeben; für Alkohol zusätzlich € 40,80.
  • Für die Steiermark zeigte diese Erhebung, dass steirischen Haushalte durchschnittlich € 384,-/Monat für Lebensmittel ausgeben (Speisen und Getränke, exkl. Außer-Haus-Konsum und Alkohol). Das sind 12,5 % der gesamten Haushaltsausgaben.  Die Haushaltsgröße wurde mit 2,16 Personen berechnet. Für Café/Restaurant wurden zusätzlich pro Haushalt € 169,- ausgegeben; für Alkohol zusätzlich € 44,20.

Demgegenüber steht eine Erhebung, nachdem jeder durchschnittliche private Haushalt Lebensmittel (vermeidbare Abfälle und Speisereste) mit einem Warenwert von rund € 400,- jährlich in den Restmüll wirft.

Vorwiegend werden von privaten Haushalten

  • Brot,
  • Süß- und Backwaren,
  • Obst und Gemüse sowie
  • Milchprodukte und
  • Eier

über den Restmüll entsorgt.

–> In Zahlen für die Steiermark: Rund 9 % unserer Haushaltsausgaben für Lebensmittel könnten wir uns sparen, wenn wir keine guten Lebensmittel mehr wegschmeißen.

Günstig und gesund kochen: 8 Tipps

Günstig und gesund Kochen ist für viele Menschen ein Thema.  Hier unsere 8 Tipps dazu:

Tipp 1: Lebensmittel günstig einkaufen – nicht von den Supermärkten verführen lassen

Gehören Sie auch zu den Menschen, die nur ein Produkt einkaufen möchten und das Geschäft dann mit einem vollen Einkaufswagen verlassen?

Mit folgenden Tricks (Quelle) werden Sie insbesondere zum Kaufen verführt:

  • Bremszonen: Das können z. B. Drehkreuze, langsam öffnende Türen, Obst- und Gemüsebereiche gleich am Eingang oder Stopper-Regale sein. Wer langsamer geht, hat mehr Zeit, etwas in den Wagen zu legen.
  • Musik, Licht und Düfte als Stimmungsmacher: Wer sich wohl fühlt, bleibt länger im Markt.
  • Sehr große Einkaufwägen: Es schaut immer so aus, als hätte man noch „nichts“ gekauft.
  • Gezielte Regal-Anordnungen: Meist werden durch die Anordnung der Regale keine Abkürzungen durch das Geschäft erlaubt.
  • Gezielte Produkt-Anordnungen: Produkte, die sich gut verkaufen sollen, befinden sich oft in den rechten Regalen und auf Augenhöhe. Übrigens: Mit den Produkten in der „Quengelzone“ (Produkte im Kassenbereich) werden bis zu 7 Prozent des Gesamtumsatzes gemacht!
  • Spezialangebote: Kauf Mehr-Angebote (2 für 1, …), Limited Editions („Nur für kurze Zeit“, …) oder vermeintliche Schnäppchen (zusätzlicher Produktturm, …) laden zusätzlich zum Kauf ohne Bedarf ein.
gesund und günstig einkaufen

Lebensmittel günstig einkaufen: So gelingt’s

  • Überlegen Sie sich konkret was Sie in den nächsten Tagen essen/kochen wollen. Erstellen Sie danach Ihre Einkaufsliste. Berücksichtigen Sie bei der Planung auch Ihre Vorräte.
  • Technikbegeistere Menschen können auch eine Einkaufs-Liste-App nutzen, wie zum Beispiel: „Bring!“, „die Einkaufsliste“ oder „Überliste“ (nur für iOS). Die App „Listonic“ erlaubt auch ein Teilen der Einkaufsliste mit Partner*innen.

Sind Sie hungrig, dann beruhigen Sie Ihren leeren Magen direkt im Markt mit ein paar Schluck 100 % Fruchtsaft oder z. B. einem kleinen Stück vom Vollkornweckerl.

… und stellen Sie diesen in den Einkaufswagen. Sie ersparen sich nicht nur das Sackerl – der Einkaufswagen schaut durch den Korb auch voller aus.

  • Vergleichen Sie Lebensmittel auf Basis der Grundpreisauszeichnung. Das ist beispielsweise der Preis pro Kilogramm oder pro Liter.
  • Lassen Sie sich nicht von unterschiedlichen Verpackungsgrößen täuschen.
  • Günstigere Produkte sind oft in der Bückzone der Supermarktregale (weiter unten) oder in der Streckzone der Supermarktregale (weiter oben).

Übrigens: Auch Eigenmarken können die gleiche Qualität aufweisen wie Markenprodukte und Bioprodukte müssen nicht immer teurer sein. Der Vergleich lohnt sich wirklich!

  • Foodsharing – Fair-Teiler
    Ungewollte oder überproduzierte Lebensmittel in privaten Haushalten sowie von kleinen und großen Betrieben, werden in öffentlichen Kühlschränken abgegeben und können von dort kostenlos entnommen werden.  Achtung: Momentan (Juni 2022) beschränkt sich das Angebot aber auf Graz und Graz-Umgebung.
  • App: Rette Essen vor der Verschwendung | Too Good To Go
    Tägliche Lebensmittelüberschüsse von Betrieben können nach Ladenschluss zu einem günstigen Preis erworben werden.
    Eine Übersicht über aktuelle Angebote gibt es mittels App. Die App ermöglicht es bei Betrieben wie zB Bäckereien, Restaurants, Cafés, Hotels und Supermärkten, Essen zu einem günstigeren Preis zu erwerben. Diese Produkte sind beispielsweise Obst, Gemüse, Brot, Snacks, Milchprodukte oder Feinkostartikel.

Über die App können Nutzer auswählen, von welchem Betrieb sie wie viele Portionen Lebensmittel retten wollen und bezahlen über die App nur etwa ein Drittel des tatsächlichen Wertes des Sackerlinhalts. Dann holen sie sich ihr Überraschungssackerl (man weiß nicht, was tatsächlich drinnen ist, weil man nicht vorhersagen kann, was am Ende des Tages übrig bleibt) in einem vereinbarten Zeitrahmen direkt beim jeweiligen Betrieb ab.

Armutsgefährdete und verfestigt arme Personen können in den Solidarmärkten kostengünstig einen Teil ihres Lebensmittelbedarfs abdecken. Die Märkte selbst werden von umliegenden Lebensmittelhändlern mit Spenden versorgt. Zum Einkaufen im Solidarmarkt sind Personen berechtigt, die als akut arm oder armutsgefährdet gelten, zum Beispiel: Bezieher*innen von Mindestsicherung, Arbeitslose, Pensionist*innen, Personen mit geringem Familieneinkommen. Vor dem ersten Einkauf müssen die Kund*innen ihre Einkommenssituation vor Ort beziehungsweise bei der zuständigen Stelle in der Stadtgemeinde überprüfen lassen. Sie erhalten dann sogenannte Lebensmittel-Einkaufspässe, die für ein Jahr gültig sind.

Die kostenfreien Lebensmittelspenden werden an Menschen in schwierigen finanziellen Verhältnissen abgegeben. Als Orientierung für eine Bezugsberechtigung dient dabei die Armutsgefährdungsschwelle lt. Statistik Austria (aktuell für einen Einpersonenhaushalt bei 1.328,- € monatlich). Bei Ihrer ersten Abholung

    • werden Sie vor Bezug der Waren von  freiwilligen Mitarbeiter*innen registriert,
    • geben eine Erklärung zu Ihrem Haushaltseinkommen ab und
    • erhalten eine entsprechende Bezugsberechtigung.

In den Vinzi Märkten werden alle Waren, welche bisher einfach weggeworfen wurden, zu einem Maximalpreis von 30 % des Normalwertes verkauft.
Dazu gehören: Falsch verpackte oder etikettierte, leicht beschädigte oder sonstige Waren, die für den herkömmlichen Verkauf nicht geeignet sind, deren inhaltliche Qualität aber dennoch garantiert ist. Ebenso Waren kurz vor dem Ablaufdatum, die vorher mittels Stichproben auf ihre Genusstauglichkeit geprüft wurden. Abgelaufene Waren werden als solche gekennzeichnet. Kein Verkauf von Alkohol.

Einkaufsberechtigt sind alle finanziell bedürftigen Personen. Der Einkaufsberechtigungsausweis ist in den Geschäften zu den Öffnungszeiten erhältlich. Notwendig dafür sind ein Verdienstnachweis, der Meldezettel und ein Lichtbildausweis. Der Ausweis ist für 1 Jahr befristet. Außerdem gibt es ein Einkaufslimit von 30 Euro/Woche.

Der Sozialmarkt „SOMA Fürstenfeld“ wird von der LEO GmbH betrieben und unterstützt Menschen mit niedrigerem Einkommen. Hier können Lebensmittel und Güter des täglichen Bedarfs kostengünstig erworben werden. Angeboten wird Ware, die von den Kooperationspartnern in traditionellen Vertriebskanälen nicht mehr verkauft werden kann. Einkaufsberechtigt sind Personen mit Wohnsitz in Österreich, die über ein geringes Einkommen verfügen. Informationen über die aktuellen Einkommensgrenzen und die notwendigen Unterlagen zur Ausstellung eines Einkaufspasses werden gerne telefonisch bekanntgegeben.

Tipp 2: Weniger gute Lebensmittel wegwerfen

Circa 400 Euro pro Jahr und Haushalt landen jährlich in Form von Lebensmitteln im Restmüll.  Nicht nur, wenn man gesund und günstig kochen will, sollte man das vermeiden.  Lebensmittel im Müll bedeuten auch eine Verschwendung der bei der Produktion eingesetzten Ressourcen wie Land, Wasser und Boden.

Will man die Geldbörse und die Umwelt schonen, heißt es, gut zu wirtschaften. Und es ist wichtig, den eigenen Sinnen bei der Beurteilung eines Lebensmittels (wieder) zu vertrauen. Entscheiden Sie als gesunder Mensch NICHT anhand des Mindest-Haltbarkeitsdatum (MHD; „mindestens haltbar bis …“).

  • Riechen Sie,
  • Schauen Sie,
  • Kosten Sie

und dann entscheiden Sie sich, ob Sie ein Produkt noch essen möchten, oder nicht.

Beachten Sie aber unbedingt das Verbrauchsdatum („zu verbrauchen bis …“), das Sie z. B. auf Faschiertem finden! Ist ein Produkt mit einem Verbrauchsdatum abgelaufen, ist es zu entsorgen.

Tipps für weniger Lebensmittel im Müll:

Eine gute Ordnung verhindert, dass Sie zu viel wegschmeißen.

  • Räumen Sie  neu eingekaufte Lebensmittel nach hinten und ältere Lebensmittel, die bald ablaufen, nach vorne.
  • Reinigen Sie Ihren Kühlschrank regelmäßig mit einem haushaltsüblichen Reiniger und beseitigen Sie dabei auch Schwitzwasser bzw. Feuchtigkeit.
  • Reinigen Sie auch Ihren Vorratsschrank regelmäßig und prüfen Sie auf Schädlingsbefall. Lebensmittelmotten sollten vermieden werden.

Sie können:

  • vorkochen (wenn diverse Lebensmittel günstiger oder in Saison sind) und die selbst zubereiteten Speisen dann später genießen.
  • von einem ganzen Laib Brot nur einzelne Schnitten einfrieren, die Sie bei Bedarf dann frisch auftauen.
  • auch Butter  portionsweise einfrieren.

Machen Sie jedoch Listen von den Lebensmitteln, die Sie einfrieren. Sonst kann es passieren, dass Sie diese vergessen und dann doch entsorgen müssen.

Haltbarkeit selbst eingefrorener Lebensmittel:

Hier ein grober Überblick über die Haltbarkeit einiger Lebensmittel bei optimaler Lagertemperatur von -18° Celsius:
LebensmittelHaltbarkeit
Gemüse:3 – 12 Monate
Kräuter:3 – 4 Monate
Obst:9 – 12 Monate
Fleisch/Fisch:3 – 12 Monate
Wurst:1 – 6 Monate
Backwaren:1 – 3 Monate
Milchprodukte:2 – 6 Monate
Selbstgekochtes:1 – 3 Monate

Für fette Lebensmittel gilt, dass diese weniger lange gelagert werden können. Der Luftsauerstoff sorgt dafür, dass Fett ranzig wird.Quelle: Tiefgekühlte Lebensmittel – Lebensmittelaufsicht OÖ (lebensmittelaufsicht-oberoesterreich.org)

Gute Lebensmittelhygiene bzw. die richtige Lagerung von Lebensmitteln kann vorzeitigen Verderb verhindern.

Der Kühlschrank sollte so am besten auf 5 °C eingestellt sein. D. h. aber nicht dass er überall diese 5° C aufweist. Es gibt Stellen die wärmer und kälter sind, deshalb sollte der Kühlschrank auch folgendermaßen befüllt werden:

  • Obst und Gemüse in die dafür vorgesehenen Fächer geben, aber getrennt.
  • Das unterste Fach (über dem Gemüsefach) ist der kälteste Ort im Kühlschrank und daher besonders geeignet für leicht verderbliche Lebensmittel wie rohes Fleisch, Fisch oder Wurst.
  • Alle Milchprodukte außer Butter sollten in der mittleren Kühlschrankebene gelagert werden.
  • Das obere Fach und die Kühlschranktüre sind die wärmsten Orte im Kühlschrank. Marmeladen oder Saucen können z. B. hier gelagert werden.
  • Butter, Eier und Getränke können in die Türfächer.

Nicht in den Kühlschrank gehören:

  • Brot und Gebäck (Brotdose!)
  • Obst, wie Bananen, Avocado oder Marillen
  • Gemüse, wie Tomaten, Kartoffeln, Kürbis, Melanzani, Paprika und Zucchini

Weiterführende Tipps:

Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) kann  bei gesunden Menschen als Vorschlag betrachtet werden.  Produkte, die das MHD überschritten haben, können noch haltbar sein und sind es auch meist. Warum sollte auch ein Joghurt am Vortag noch gut genießbar sein und am nächsten Tag (nach Ablauf des MHDs) verdorben?

Tipp:

  • Broschüre der Verbraucherzentrale Hamburg. In dieser Broschüre wird aufgezeigt, wie lange Lebensmittel nach Ablauf des MHDs üblicherweise noch unbedenklich genossen werden können. Aber wie immer gilt: Prüfen Sie selbst! Riechen Sie, schauen Sie, probieren Sie!
  • Wiener Tafel. Hier gibt es ein Plakat, dass zeigt, wie lange Lebensmittel üblicherweise noch länger halten.

Achtung: Das Verbrauchsdatum („zu verbrauchen bis …“) ist hingegen immer einzuhalten! Da gibt es kein Aufschieben.  Dieses Datum befindet sich auf hygienisch besonders empfindlichen Lebensmitteln, wie z. B. Faschiertem. Das Verbrauchsdatum ist im Gegensatz zum Mindesthaltbarkeitsdatum auch entsprechend kurz.

Üben Sie sich in der Restlküche. Kochen Sie aus Übriggebliebenem tolle neue Gerichte. Versuchen Sie sich z. B. an Eintöpfen, G’röstl, Grenadiermarsch, Schwarzbrotbaguettes aus altbackenem Brot, Brotsalat, Brotsuppe und Brotlasagne. Aus nicht so schönen Bananen können Sie super Bananenbrot backen!

Hier ein schnelles Rezept für Tiger-Bananenbrot:

Zutaten:

  • 50 g Butter/Margarine
  • 4 EL Honig
  • 2 (über)reife Bananen (gerne mit braunen Flecken)
  • ½ Becher Milch
  • 2 EL grob gehackte Walnüsse
  • 2 Becher Mehl (1 Becher davon Vollkornmehl)
  • ½ Packer Backpulver
  • Etwas jodiertes Speisesalz

Butter  in einem weiten Topf am Herd schmelzen lassen. Danach den Topf von der Kochstelle nehmen und den Honig, die zerdrückten Bananen, die Milch und die gehackten Walnüsse dazugeben. Anschließend das mit dem Backpulver vermischte Mehl  und eine Prise Salz mit einem Kochlöffel unterrühren. Teig in eine bebutterte Kastenform einfüllen und für ca. 40 Minuten bei 160°C Heißluft backen.  Gutes Gelingen!

(Zu unserer Rezept-Datenbank …)

Bei manchen Gemüsesorten sind wir gewohnt, sie gänzlich aufzuessen. Fenchel, Frühlingszwiebel und Petersilie sind solche Beispiele. Bei vielen anderen Gemüsesorten wird gerade gehypt, dass man alles mitessen kann.

Grundsätzlich gilt: Vielfalt und Abwechslung sind gefragt. Auch etwas Wachsamkeit. Denn tatsächlich kann nicht alles aufgegessen oder in den Smoothie-Maker gegeben werden!

Vorsicht: Blätter und Stängel von Paradeisern, Paprika, Melanzani, Rhabarber und Erdäpfeln (auch nicht die Triebe!) kann man nicht essen.

Weitere Informationen und Tipps: 

Foodsharing-Fairteiler in Graz & Graz-Umgebung

In die Foodsharing-Fairteiler darf jeder genießbare Lebensmittel (bitte kein Alkoholkein offenes rohes Fleisch und aus hygienischen Gründen auch KEINE anderen Gegenstände) stellen und diese so vor dem Schlechtwerden retten. Ebenfalls darf JEDER daraus Lebensmittel nehmen – es geht darum, Lebensmittelverschwendung zu verhindern, Bedürftigkeit ist NICHT Voraussetzung! Gekochte Speisen bitte in saubere, gut verschließbare Behälter geben und diese beschriften (welche Speise? von wann?).

Foodsharing-Fairteiler in Graz & Graz-Umgebung – Nachhaltig in Graz (nachhaltig-in-graz.at)

Tipp 3: Greifen Sie zu Leitungswasser und überdenken Sie die Wahl Ihres Kaffees

Die Wahl der richtigen Getränke ist nicht nur für unsere Gesundheit ein Thema, sondern auch für unsere Geldbörse. All jene, die gesund und günstig kochen bzw. einkaufen wollen, haben hier viel Einsparungspotenzial! So enthält eine 250 ml Dose eines Energy Drinks ca. 7 Stück Würfelzucker und kostet rund 1,20 Euro. Trinkt man täglich eine Dose sind das im Monat stolze € 48 (Stand Preis August 2024)

Am günstigsten ist e