Frauen- und kinderärztliche Versorgung im Oberen Murtal und Ennstal auch für die Zukunft sichergestellt
Dislozierte Krankenhaus-Ambulanzen an den Standorten Zeltweg und Liezen ab Mitte 2022 gewährleisten die Aufrechterhaltung der frauen- und kinderärztlichen Versorgung im niedergelassenen Bereich.
Das bisherige Projekt „Frauengesundheit Murtal“ übersiedelt vom LKH Murtal, Standort Judenburg in erweitere Räumlichkeiten in der Nähe des Bahnhofs Zeltweg. Für die kinderärztliche Versorgung wird die KAGes in Liezen am Standort „Dumbapark“ eine neu errichtete Kinderambulanz betreiben.
Eine entsprechende Beschlussfassung erfolgte in der Sitzung der Landes-Zielsteuerungskommission am 19. November 2021 in Kooperation des Landes Steiermark, des Gesundheitsfonds und der österreichischen Sozialversicherungsträger, vertreten durch die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK), die Sozialversicherungsanstalt der Selbständigen (SVS) und die Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau (BVAEB).
Frauen- und kinderärztliche Versorgung: Zukunftsweisende Zusammenarbeit
Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß begrüßt diese Einigung und freut sich über die zukunftsweisende Zusammenarbeit der Krankenanstalten mit den Krankenversicherungsträgern: „Erstmals in Österreich ist es gelungen, eine verbesserte Versorgung der Bevölkerung durch von der Sozialversicherung finanzierte Frauen- und Kinderambulanzen sicherzustellen. Ich möchte auch speziell der KAGes danken, die bei der Versorgung immer wieder Lücken, wie zuletzt im Murtal, schließt.“
Soziallandesrätin Doris Kampus: „Die personelle Situation in einigen Regionen der Steiermark erfordert es, dass gänzlich neue Modelle der Zusammenarbeit im medizinischen Bereich etabliert werden. Mit der Schaffung fachärztlicher Betreuung für Frauen und Kinder kann im Murtal und im Ennstal die Versorgung der Betroffenen nunmehr sichergestellt werden. Oberstes Ziel der Gesundheitspolitik muss es generell sein, trotz schwieriger Rahmenbedingungen die qualitätsvolle Behandlung in allen medizinischen Fachbereichen sicherzustellen.“
Die Landesstellenausschuss-Vorsitzenden der ÖGK Steiermark, Josef Harb und Vinzenz Harrer, unterstreichen die Bedeutung dieser Lösung für die Bevölkerung: „Nach komplexen Verhandlungen ist es gelungen, einen Ersatz für nicht besetzbare Kassenstellen zu finden und neue, gemeinsame Wege in der Versorgung unserer Versicherten zu beschreiten. Unser vordringliches Ziel ist es, rasche und tragfähige Lösungen im Sinne der betroffenen Menschen in den beiden Regionen anbieten zu können.“
Frauenärztliche Versorgung im Murtal
Seit Anfang Jänner 2021 wird am LKH Murtal, Standort Judenburg eine zusätzliche gynäkologische Versorgung mit dem kompletten kassenärztlichen Leistungsspektrum in Kooperation zwischen der KAGes und der Sozialversicherung angeboten. Erforderlich wurde dieses österreichweit einzigartige Pilotprojekt, weil die beiden Gynäkologie-Kassenstellen im Bezirk allen Bemühungen zum Trotz nicht besetzt werden konnten. Diese Übergangslösung ist bis Mitte 2022 geplant.
Danach wird die gynäkologische Versorgung in einem speziell dafür adaptierten Gebäude in Zeltweg durch das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder (BHB) in Form einer dislozierten Anstaltsambulanz fortgesetzt und erweitert. Die Kosten für die baulichen Maßnahmen und die Einrichtung werden durch Mittel des Landes Steiermark aufgebracht, die Aufwendungen für die medizinisch-technischen Ausstattungen sowie den Betrieb übernehmen die Krankenversicherungsträger. Die Öffnungszeit wird zunächst 22 bis 25 Stunden pro Woche betragen und bei Bedarf stufenweise ausgebaut. Zusätzlich ist eine kinderärztliche Versorgung in Zeltweg geplant.
Kinderärztliche Versorgung in Liezen
Die kinderärztliche Versorgung im mittleren Ennstal soll ab Mitte 2022 durch eine dislozierte Ambulanz der KAGes in Liezen erfolgen. Durch die Verlängerung der kassenärztlichen Tätigkeit von Hans Stebbegg in Liezen kann die Versorgung bis zur Eröffnung dieser dislozierten Ambulanz sichergestellt werden. Zurzeit finden Gespräche mit zusätzlichen Kinderärzten statt, um den Mediziner in der Übergangszeit bis Juni zu unterstützen.
Das Land sowie die Stadt Liezen übernehmen die Kosten für die baulichen Adaptierungen sowie die Einrichtung, die Kosten für die medizinisch-technischen Ausstattungen und den Betrieb tragen die Krankenversicherungsträger. Die Öffnungszeit soll auch in diesem Fall 22 bis 25 Stunden pro Woche betragen. Neben dem Kinderarzt-Zentrum in Liezen bleibt die bestehende Kassenstelle in Gröbming bestehen.