Poststationäre Betreuung älterer Menschen
Konzepterstellung für eine bedarfsgerechte poststationäre Betreuung älterer Menschen mit pflegerischem, therapeutischem und häuslichem Versorgungsbedarf
Aufgrund der stark wachsenden Zahlen an pflegebedürftigen Menschen ist eine bedarfsgerechte Ausgestaltung von Pflege- und Betreuungsdiensten von Bedeutung. Die Pflege zu Hause nimmt in Österreich die überwiegende Pflegeform ein. Viele Betroffene bevorzugen den Verbleib in den eigenen Räumlichkeiten. In der Steiermark stehen dazu bereits zahlreiche Betreuungs- und Pflegeangebote zur Verfügung.
Dennoch wird deutlich, dass ein nicht zu unterschätzender Anteil an Patient*innen pro Jahr aufgrund einer nicht gesicherten poststationären Pflege und Betreuung nicht aus dem stationären Setting entlassen werden kann, da eine zeitnahe poststationäre Pflege- und Betreuung nicht sichergestellt ist. Ein längerer Verbleib der Patient*innen im akutstationären Bereich ist die Folge und damit verbunden eine Verlängerung der Verweildauer.
Um Aufschluss über Verzögerungen in der Entlassung zu erhalten, wurde im Rahmen dieses Projektes Anfang des Jahres 2020 seitens des Gesundheitsfonds Steiermark und in Kooperation mit der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) eine IST-Analyse in Auftrag gegeben, die sich mit den bestehenden Versorgungsprozessen älterer Menschen an den Nahtstellen mit poststationärem Betreuungsbedarf beschäftigt.
Das Ergebnis der IST-Analyse zeigt zwei Handlungsfelder auf, die zum einen in der Anpassung der bestehenden personellen und strukturellen Kapazitäten und zum anderen in der Verbesserung des patient*innenbezogenen Informations- und Kommunikationsflusses entlang der Prozessschritte des Aufnahme- und Entlassungsmanagements zu sehen sind.
Unter Berücksichtigung dieser aufgezeigten Handlungsfelder und Empfehlungen aus der IST-Analyse soll ein entsprechendes Konzept zur Schnittstellenoptimierung und der bedarfsgerechten poststationären Betreuung von älteren Menschen mit pflegerischem, therapeutischem und häuslichem Versorgungsbedarf, mit den erforderlichen Versorgungspartnern erarbeitet werden.
Die Erkenntnisse aus der Analyse zeigen, dass eine Pilotierung eines solchen Konzepts in Graz – wie zuvor angedacht – nicht zielführend ist. Vielmehr ist eine steiermarkweite Betrachtung anzustreben. In Vorausschau auf eine Gesamtstrategie für eine integrierte Versorgung älterer und alter Menschen in der Steiermark, ist das zu erarbeitende Konzept so aufzubereiten, dass es in diese steiermarkweite Strategie nahtlos einfließen kann bzw. einen Teil dieser steiermarkweiten Strategie bildet.